Hückeswagen (csr-news) – Auf der Suche nach Differenzierungsmerkmalen kommt Unternehmen das wachsende Angebot an CSR-Preisen gerade recht. Nicht immer sind diese Preise seriös. Und sobald sie ein wenig öffentliche Aufmerksamkeit erreichen, erreicht sie auch die Kritik. Und nicht immer befinden sich die Ausgezeichneten im Vorteil. Einige nachhaltige Preisbeispiele:
Der Ethical Corporation Awards wird im Juni in London zum dritten Mal vergeben. Im Vorjahr wurden unter anderen Unilever, L’Oreal, Kingfisher, und die Rainforest Alliance ausgezeichnet. „Boost your reputation for ethical best practice with the largest CSR community in the world”, mit diesem Slogan wirbt der Wettbewerb um Teilnehmer. Wer an dem von der Ethical Corporation and Stakeholder Intelligence Ltd. ausgeschriebenen Wettbewerb teilnehmen will, muss zahlen.
Deutscher Nachhaltigkeitspreis
Der „Deutsche Nachhaltigkeitspreis“ zeichnet Unternehmen, Produkte und Marken aus, die wirtschaftlichen Erfolg vorbildlich mit sozialer Verantwortung und Schonung der Umwelt verbinden. Er wird seit 2008 mit großem PR-Aufwand vergeben, Träger ist die „Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis“. Nach öffentlicher Kritik hat der Preis seine Kriterien deutlich verfeinert und offengelegt. CSR NEWS berichtete mehrfach.
Der Deutsche Engagementpreis wird von einem „Bündnis für Gemeinnützigkeit“ unter anderem in der Kategorie „Wirtschaft“ vergeben – mit einem besonderen Fokus auf Corporate Volunteering.
Der zum neunten Mal ausgeschriebene TRIGOS prämiert das soziale und ökologische Engagement von österreichischen Betrieben. Er wird von zehn gemeinnützigen und in den Kategorien Gesellschaft, Arbeitsplatz, Markt, Ökologie und Social Entrepreneurship vergeben und von einem Zusammenschluss von zehn gemeinnützigen und erwerbswirtschaftlichen Organisationen ausgelobt.
Der österreichische „sea Sustainable Entrepreneurship Award“ wurde im vergangenen Jahr vom diabla media Verlag herausgegeben. CSR NEWS berichtete kritisch. Inzwischen hat sich unter Vorsitz der Verlagsleiterin der „Verein für Nachhaltiges Wirtschaften“ als Träger gegründet.
Als der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (kurz B.A.U.M.) im vergangenen Jahr seinen B.A.U.M.-Umweltpreis vergab, zeichnete nur wenige Meter entfernt der kampagnenorientierte Verein „Rettet den Regenwald“ denselben Preisträger mit seinem BAUM-AB-Preis aus. CSR NEWS berichtete.
Mittelstandspreis Baden-Württemberg
Der „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg“ würdigt das CSR- Engagement kleiner und mittelständischer Unternehmen. Der Preis der Caritas in Baden-Württemberg wird im Juni zum sechsten Mal vergeben.
Zwei internationale Preise verleiht seit 2006 die „ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie“; den Positivpreis „Blue Planet Award“ und den Schmähpreis „Black Planet Award“. Mit dem einen, dem „Blue Planet Award“ werden herausragende Taten zur Rettung unseres Blauen Planeten ausgezeichnet, mit dem anderen, dem „Black Planet Award“, werden ebenso herausragende Untaten zum Ruin unserer Erde angeprangert. Im vergangenen Jahr ging der Schmähpreis an die Verantwortlichen der Fukushima-Katastrophe.
Econ Awards Unternehmenskommunikation
Der Kommunikationspreis von Econ Verlag und Handelsblatt-Gruppe wird auch in der Kategorie „Nachhaltigkeits- / CSR-Berichte“ vergeben und will dabei die zugrundeliegenden CSR-Strategien mitbewerten.
Weitere Preise:
- KarmaKonsum Gründer-Awards
- nawi Award für nachhaltiges Wirtschaften
- ÖkoGlobe
- Success for Future Award
Lesen Sie auch den CSR MAGAZIN-Beitrag zum Thema: „CSR-Preise – Nutzen oder Schaden?“