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Wüstenstrom für Europa einen Schritt näher gerückt

Brüssel > Zwei europäische Initiativen für Strom aus der afrikanischen Wüste haben am Donnerstag einen Schritt nach vorn gemacht. In Brüssel wurde eine engere Kooperation zwischen dem in München beheimateten Desertec-Konsortium Dii (Desertec Industrial Initiative) und dem französisch-dominierten Netzentwickler Medgrid vereinbart. Dabei ist Dii für die Entwicklung von Projekten für Wind- und Sonnenkraftwerke in Nordafrika und dem Nahen Osten zuständig, während Medgrid den dafür nötigen Ausbau der Stromnetze vorbereitet.

„Es gibt jetzt eine konkrete Perspektive“ für den Wüstenstrom, erklärte EU-Energiekommissar Günther Oettinger, der die Absichtserklärung zwischen den beiden Projektpartnern begrüßte. Bis 2050 könnten rund 15 Prozent des europäischen Stroms aus Nordafrika und dem Nahen Osten kommen, so eine Schätzung der Kommission. Die Projekte sollen aber auch den Einheimischen zugutekommen, etwa durch neue Arbeitsplätze.

Brüssel will Dii und Medgrid bei den Projekten unterstützen, zum Beispiel durch Kontakte zur Politik in den Produktionsländern. Auch finanzielle Förderung aus EU-Töpfen ist denkbar, zum Beispiel für die Netze. Bislang gibt es nur eine einzige Hochspannungsverbindung, die Nordafrika über die Meerenge Gibraltar mit der EU verbindet.


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