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Callcenter-Branche will Schritte für Mindestlohn unternehmen

Hamburg > Die Callcenter-Branche in Deutschland will nach eigenen Angaben erste Schritte für einen Mindestlohn unternehmen. Auf der Mitgliedstagung des Callcenter-Verbandes (CCV) am kommenden Mittwoch soll darüber entschieden werden, ob ein Zweckverband der Arbeitgeber gegründet wird, sagte CCV-Präsident Manfred Stockmann der „Financial Times Deutschland“. „Wir wollen einen Ansprechpartner für Gespräche über einen Tarifvertrag und einen Mindestlohn schaffen.“ Der CCV repräsentiert nach eigenen Angaben Unternehmen mit rund 35 Prozent der Callcenter-Beschäftigten.

Die Callcenter-Branche hat bislang keinen flächendeckenden Tarifvertrag. Kritiker monieren zudem die teils extrem niedrigen Löhne, die in Callcentern gezahlt werden. Angesichts dieser Situation hätte ein Mindestlohn nach Ansicht Stockmanns gleich eine dreifache Wirkung. So werde etwa der Wettbewerb auf Grundlage von Dumpinglöhnen verhindert. Auch könne der Fachkräftemangel in der Branche bekämpft werden: „Vernünftige Mitarbeiter brauchen auch vernünftige Löhne“, sagte Stockmann. Zudem könne ein Mindestlohn auch das Image der Branche verbessern, das durch eine kleine Zahl von Unternehmen verursacht werde.


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