New York > Der US-Industriekonzern General Electric (GE) setzt für seine Energiesparte verstärkt auf die Bereiche Gas und Windenergie. GE habe von zwei großen Entwicklungen im Energiesektor profitiert, dem Gas und der Windkraft, sagte am Dienstag der Direktor der GE-Energiesparte, John Krenicki, bei einer Analystenversammlung nahe New York. Die Produktion von Gasturbinen sei eine der Hauptaktivitäten von GE. „Kein anderes Unternehmen“ sei in diesem Bereich so gut aufgestellt wie der US-Konzern.
Gleichzeitig nähmen auch die Aktivitäten im Bereich Windenergie rapide zu – und würden 2012 noch weiter wachsen. Insbesondere erwarte GE einen Schub, weil Ende kommenden Jahres ein staatliches Förderprogramm auslaufen werde. Das Potenzial in diesem Bereich sei „massiv“, sagte Vic Abate, bei GE für erneuerbare Energien zuständig. Aktuell kämen „weniger als drei Prozent“ Elektrizität in den USA aus Wind- oder Sonnenenergie. „Wir müssen nur einen Anfang machen“, sagte Abate.
Im Bereich der Atomenergie werde GE seine Aktivitäten hingegen nicht weiter ausbauen, sagte Krenicki. Der Bereich mache aktuell weniger als drei Prozent des Umsatzes der Energiesparte aus. „In fünf Jahren wird der Bereich in weiten Teilen noch so aussehen wie fünf Jahre zuvor“, sagte Krenicki. Aber das Unternehmen sei bereit, wieder verstärkt einzusteigen, „wenn der Markt zurückkommen sollte“. GE schlägt damit einen anderen Weg ein als Konkurrent Siemens. Der Münchner Konzern hatte am Wochenende angekündigt, sich komplett aus dem Atomgeschäft zurückzuziehen.
Für das laufende Jahr prognostiziert GE seiner Energiesparte im Vergleich zum Vorjahr noch einen Gewinnrückgang um 300 Millionen Dollar auf sieben Milliarden Dollar. Doch schon 2012 sollen die Erträge wieder zunehmen. Gestützt wird die Prognose durch gut gefüllte Auftragsbücher: GE Energy habe neue Aufträge für drei Milliarden Dollar erhalten, darunter viele aus dem Ausland. Auch in Deutschland wirbt GE derzeit massiv.