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CSR NEWS-Networking: Einsichten und Ausblicke

„Dialog braucht Beteiligte“ überschrieb Achim Halfmann, Chefredakteur von CSR NEWS, das erste CSR NEWS-Networking-Treffen bei der Vaillant Group. Ein Dutzend CSR-Mitarbeiter aus Unternehmen und Agenturen diskutierten die Probleme, mit denen sie sich in ihrem beruflichen Alltag am häufigsten beschäftigen. Die in Remscheid ansässige Vaillant Group bot dafür den idealen Rahmen. Erst vor wenige Wochen hat der Hersteller von Heizungs- und Klimatechnik seinen aktuellen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Wichtige Fragen wie die nach dem Sinn und Zweck von CSR oder die nach der Einbindung der Belegschaft in die Nachhaltigkeitsstrategie haben das noch junge CSR-Team in den letzten Monaten beschäftigt.

Remscheid > „Dialog braucht Beteiligte“ überschrieb Achim Halfmann, Chefredakteur von CSR NEWS, das erste CSR NEWS-Networking-Treffen bei der Vaillant Group. Ein Dutzend CSR-Mitarbeiter aus Unternehmen und Agenturen diskutierten die Probleme, mit denen sie sich in ihrem beruflichen Alltag am häufigsten beschäftigen. Die in Remscheid ansässige Vaillant Group bot dafür den idealen Rahmen. Erst vor wenige Wochen hat der Hersteller von Heizungs- und Klimatechnik seinen aktuellen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Wichtige Fragen wie die nach dem Sinn und Zweck von CSR oder die nach der Einbindung der Belegschaft in die Nachhaltigkeitsstrategie haben das noch junge CSR-Team in den letzten Monaten beschäftigt.

Wie die Vaillant-Group überhaupt zu einem strategischen Nachhaltigkeitsmanagement kam, erläuterte Dr. Jens Wichtermann in seinem Einführungsvortrag. Der Impuls war, wie so oft, der Zufall, aber schnell zeigte sich, Nachhaltigkeitsthemen werden in der weltweit agierenden Gruppe schon lange behandelt. Wichtermann: „Diese wurden meist nicht so benannt und sie folgten keiner einheitlichen Strategie“. Vieles folgte aus der Tradition des in Familienbesitz befindlichen Unternehmens und einem hohen Qualitätsanspruch. „Unsere Produkte zwingen uns zur Auseinandersetzung mit Ressourcenverbrauch und Ökologie“, so Wichtermann, „für unsere Entwicklungsingenieure ist Energieeffizienz ihr täglicher Auftrag“. Aus dieser anfänglichen Arbeit ist S.E.E.D.S. entstanden, das strategische Nachhaltigkeitsprogramm der Vaillant Group. Verantwortlich für die Umsetzung ist Brigitte Kruse, die Leiterin des Nachhaltigkeitsmanagements, sie erläuterte die CSR-Strategie im Detail. S.E.E.D.S. steht für die Ziele in den fünf Dimensionen des Nachhaltigkeitsprogramms: Nachhaltigkeit, Umwelt, Mitarbeiter, Entwicklung und Produkte sowie Gesellschaft und wird in diesem Jahr gruppenweit eingeführt. Bis 2020 sollen die wesentlichsten strategischen Ziele erreicht sein, Teilziele bereits bis 2015. Ein erster Meilenstein ist der kürzlich erschienene Nachhaltigkeitsbericht, der sich bereits an den GRI-Richtlinien orientiert. Kruse betonte: „Das Nachhaltigkeitsprogramm gehört zu den strategischen Zielen des Unternehmens“. Zur operativen Umsetzung wurden in diesem Jahr drei Gremien eingerichtet: Das Sustainability Board mit Vertretern aus der obersten Führungsebene zur Formulierung zukünftiger strategischer Ziele, der Sustainability Circle mit Vertretern zentraler Unternehmensbereiche zur Klärung operativer Maßnahmen und das Sustainability Forum, in dem die Umweltbeauftragten aller Werke ihre Erfahrungen austauschen. Dass Nachhaltigkeit auch nach innen und außen kommuniziert werden muss, erläuterte Nachhaltigkeitsmanager Frederik Lippert in seinem Vortrag über die Kommunikationsstrategie. Neben den klassischen Kommunikationskanälen richtet Vaillant künftig den S.E.E.D.S. –Award aus. Mit diesem innerbetrieblichen Ideenwettbewerb sollen die Mitarbeiter ins Boot geholt werden.

Nachhaltigkeitsprogramme funktionieren nur, wenn die Mitarbeiter eines Unternehmens mitziehen. Dies scheint eines der großen Themen in den CSR-Abteilungen zu sein, wie der anschließende fachliche Austausch zeigte. Dabei kommt der Kommunikation eine ganz besondere Bedeutung zu. Ergebnisse und Ziele müssen zeitnah und glaubwürdig kommuniziert werden, so der Tenor und es muss klar sein: CSR ist kein Marketing-Gag. Neben den Mitarbeitern hat ein Unternehmen weitere Stakeholder, diese zu definieren ein weiteres bedeutendes Thema in den CSR-Abteilungen. Gibt es Unterschiede zwischen Mittelständlern und Großunternehmen? Uneinigkeit herrschte beispielsweise darüber, ob Vaillant mit 2,3 Milliarden Umsatz und weltweit rund 12.000 Mitarbeitern noch zum Mittelstand gehört. Klar war jedoch, Branche und auch Unternehmensgröße haben Einfluss auf die relevantesten Stakeholdergruppen. Für Vaillant sind dies, neben Mitarbeitern und Kunden beispielsweise die Eigentümerfamilie, die Stadt Remscheid und für den konstruktiven wissenschaftlichen Austausch das Wuppertaler Institut. Alleine die Kundengruppe lässt sich bei Vaillant zudem in drei Untergruppen aufteilen. Neben den Handwerksbetrieben und dem Großhandel ist in den letzten Jahren auch der Endverbraucher dazugekommen, wie Jens Wichtermann betonte. Dies stellt auch neue Anforderungen an die Unternehmenskommunikation. Warum überhaupt CSR und was ist dass eigentlich löste gegen Ende der Veranstaltung eine lebhafte Diskussion aus. Schnell zeigte sich, CSR scheint noch lange nicht klar definiert. Allerdings waren sich alle Beteiligten einig: Beim Thema CSR geht es um die Substanz nachhaltiger Unternehmensführung, egal, mit welchem Etikett dies versehen wird. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Besichtigung der Vaillant Produktionsanlagen. Schnell zeigte sich wie CSR im betrieblichen Alltag aussieht und welche Fragen auftauchen können. Bei aller theoretischen Auseinandersetzung hilft ein Blick in den Alltag von Produktionsmitarbeitern, die vielen Facetten verantwortlicher Unternehmensführung wahrzunehmen.

Bild: Dr. Jens Wichtermann (links) und Teilnehmer des CSR NEWS-Networking bei der Vaillant Group in Remscheid.


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