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Unternehmenskultur beeinflusst Unternehmenserfolg

Gemeinsame Werte zu finden und zu leben ist keine einfache Aufgabe, vor allem nicht in der Wirtschaft. Unternehmen, denen dies gelingt, sind erfolgreicher ist Gregor Schönborn überzeugt. Der Gründer der Bonner Unternehmensberatung Deep White versucht mit dem Value Performance Index (VPX) die Wertekultur eines Unternehmens sicht- und vergleichbar zu machen. Der VPX Werte-Erfolgs-Index ist ein Gradmesser für den Beitrag der Unternehmenskultur am betriebswirtschaftlichen Erfolg und für die Attraktivität als (potenzieller) Arbeitgeber. Führen Sie eine Test-Analyse der Werte-Erfolgsindikatoren ihres Unternehmens durch.

Bonn/Köln > Leben Politiker und ihre Wähler in unterschiedlichen Welten? Scheint so, wenn man sich die aktuelle Wertestudie 2011 des Kölner Marktforschungsinstitut YouGov anschaut. Während für die Bürger Werte wie Treue, Pünktlichkeit und Loyalität von besonderer Bedeutung sind, legen unsere Volksvertreter mehr Wert auf Toleranz und Gerechtigkeit. „Die Politiker haben sich nicht nur in ihrer Sprache vom Bürger entfernt, sie denken auch ganz anders als die Frau oder der Mann auf der Straße“, kommentiert Professor Joachim Klewes von der Change Centre Stiftung das Ergebnis. Gemeinsame Werte zu finden und zu leben ist keine einfache Aufgabe, vor allem nicht in der Wirtschaft. Unternehmen, denen dies gelingt, sind erfolgreicher ist Gregor Schönborn überzeugt. Der Gründer der Bonner Unternehmensberatung Deep White versucht mit dem Value Performance Index (VPX) die Wertekultur eines Unternehmens sicht- und vergleichbar zu machen.

Neu ist die Auseinandersetzung mit der Unternehmenskultur nicht. Bereits seit den 1970er Jahren beschäftigt sich die Forschung mit dem Einfluss von gelebten Werten auf den Unternehmenserfolg. Neu ist aber die Konkretisierung und zunehmende Bedeutung des Themas für Unternehmen beispielsweise bei der Suche nach geeigneten Mitarbeitern. Dabei ist Unternehmenskultur mehr als ein „gutes Betriebsklima“ oder ein postuliertes „Mission Statement“. Sie beschreibt vielmehr die Gesamtheit aller in einem Unternehmen gelebten Werte, Normen und Handlungen. Wie lassen sich diese erfassen und bewerten? Gregor Schönborn hat dazu 2003 in Zusammenarbeit mit der Universität St.Gallen eine Grundlagenstudie durchgeführt. Inzwischen wurden in über 100 Unternehmen durch Mitarbeiterbefragungen 139 Werteindikatoren auf einer fünfstufigen Zustimmungsskala sowie soziodemografische Faktoren wie Alter, Geschlecht, Betriebszugehörigkeit, etc. abgefragt. Die Ergebnisse dann auf 12 Kulturdimensionen mit vier Strategie-Perspektiven verdichtet. Ergebnis: Fast ein Drittel des wirtschaftlichen Erfolgs eines Unternehmens lässt sich direkt mit Faktoren der Unternehmenskultur in Verbindung bringen. Schönborn: „Der Zusammenhang zwischen kulturellen Profilen und wirtschaftlichen Faktoren verdeutlicht, was den Unterschied zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Unternehmen ausmacht. Zudem werden dadurch die erfolgstreibenden und –bremsenden kulturellen Einflüsse veranschaulicht“. Die eigene Unternehmenskultur wird durch den VPX verständlich und steuerbar, gar zu einem strategischen Instrument. Von besonderer Bedeutung ist dies für Unternehmen mit einer Nachhaltigkeitsstrategie. „CSR ist die wichtigste Dimension der Unternehmenskultur“, so Schönborn, „das bedeutendste Unterscheidungsmerkmal zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Unternehmen“.

Welche Bedeutung die Unternehmenskultur für Führungskräfte tatsächlich hat, wurde von der Kienbaum Personalberatung in einer Studie untersucht. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen der Geschäftsführung und der mittleren Führungsebene. Während sich 59 Prozent der Top-Manager positiv zur gelebten Unternehmenskultur äußern, stimmt dem nur ein knappes Drittel aus dem mittleren Management zu. „Die Wahrnehmung des Top-Managements unterscheidet sich offenbar erheblich von der des mittleren Managements. Um jedoch gemeinsam das Unternehmen erfolgreich zu gestalten, ist es künftig notwendig, intern zu einer gemeinsam getragenen Wahrnehmung der gelebten Kulturen zu kommen und die Differenzen in Handlungen zu übersetzen“, so Kienbaum-Manager Matthias Seifert. Den größten Handlungsbedarf gibt es offenbar bei der Fähigkeit der Unternehmen, auf Herausforderungen zu reagieren oder diesen offensiv zu begegnen. Nur zwei Prozent der Manager auf mittlerer Ebene sind der Ansicht, dass diese Fähigkeit im Unternehmen optimal ausgeprägt ist. Einigkeit herrscht jedoch hinsichtlich der eigenen Leistungsfähigkeit und Qualität. Hier liegt die Zustimmung beider Gruppen mit knapp 80 Prozent ähnlich hoch.

Für eine gelebte Unternehmenskultur sind die Führungskräfte von besonderer Bedeutung. Sie müssen im Alltag die Werte vorleben und vermitteln. Schönborn: „Es reicht nicht, Hochglanzbroschüren mit dem Unternehmensleitbild zu drucken. Unternehmenskultur muss authentisch und verbindlich gelebt werden und sie muss mit erkennbaren Konsequenzen verbunden sein, sowohl im Positiven wie im Negativen“. Deutlich wird dies für Unternehmen bei der Suche nach neuen Fachkräften. Mittlerweile gehört die wahrgenommene Unternehmenskultur mit zu den wichtigsten Kriterien der Arbeitnehmer bei der Auswahl ihres zukünftigen Arbeitgebers. Der Wettbewerb der Unternehmenskulturen ist also auch ein Wettbewerb um die besten Mitarbeiter. „Ich kann mir gut vorstellen, dass Unternehmenskultur zukünftig auch zu den Key Performance Indikatoren (KPI´s) der Investoren zählt“, so Schönborn. Damit wäre Unternehmenskultur endgültig ein strategischer Faktor für wirtschaftlichen Erfolg.

Der VPX Werte-Erfolgs-Index ist ein Gradmesser für den Beitrag der Unternehmenskultur am betriebswirtschaftlichen Erfolg und für die Attraktivität als (potenzieller) Arbeitgeber. Im Befragungsportal auf der Deep White Website www.deep-white.com können Interessierte kostenlos eine Test-Analyse der Werte-Erfolgsindikatoren ihres Unternehmens durchführen. Das Ergebnis dieser Kulturanalyse wird als VPX-Grafik zusammengefasst und als PDF zur Verfügung gestellt.


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