Düsseldorf > Deutsche Konzerne tätigen in Argentinien teils bizarr anmutende, millionenschwere Geschäfte, um weiterhin ihre Waren in das südamerikanische Land liefern zu dürfen. „Wir exportieren Möbel aus Argentinien“, sagte der Argentinien-Chef des Sportartikel-Herstellers Adidas, Walter Knoll, der am Montag erscheinenden „Wirtschaftswoche“. Im Gegenzug kann er demnach in Argentinien weiter seine Sportwaren verkaufen. Der Konzern reagiere damit auf neue Handelsregeln der Regierung in Buenos Aires. Diese ließen Importe nur noch zu, wenn Firmen ihre Produktion im Land erhöhten oder dort Produkte kauften.
Mit den Einrichtungsstücken im Wert von zehn Millionen Dollar (sieben Millionen Euro) will Adidas nach eigenen Angaben die Geschäfte des Unternehmens und seiner Handelspartner in anderen Staaten Lateinamerikas ausstatten. Zudem plant Adidas demnach, mehr argentinisches Leder zu beziehen.
Schwierigkeiten mit Argentinien hat derzeit auch BMW: „Aufgrund der aktuellen Beschränkungen liefern wir vorübergehend keine Fahrzeuge nach Argentinien“, sagte ein Konzernsprecher dem Magazin. Das Unternehmen plant demnach, nicht nur Leder in Argentinien zu kaufen, sondern auch Soja und Reis aufzukaufen und aus dem Land zu exportieren, um dort wieder Autos verkaufen zu dürfen. Der Autobauer warte noch auf ein Ok aus Buenos Aires.
Porsche wiederum kauft dem Bericht zufolge Wein und Olivenöl im Wert von acht Millionen Dollar in Argentinien, um seine Sportwagen in das südamerikanische Land liefern zu dürfen. Dabei komme der Firma zugute, dass ihr argentinischer Handelspartner auch einen Weinhandel betreibe.