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Klimaschutz: Zivilgesellschaft mit in der Verantwortung

Fast 70 Prozent der Bundesbürger sehen Stiftungen als Impulsgeber für Klima- und Umweltschutz, kritisieren jedoch in gleicher Größenordnung die Sichtbarkeit der Stiftungen in der Klimaschutzdebatte. Die Rolle des Impulsgebers übernehmen die Stiftungen gerne, wie eine Umfrage unter 100 Umweltstiftungen im Rahmen des Stiftungsreports zeigt. Allerdings sieht sich nur ein Viertel von ihnen als Brücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

Berlin > Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hat seinen aktuellen Stiftungsreport 2011/12 mit dem Schwerpunkt „Auftrag Nachhaltigkeit: Wie Stiftungen das Klima schützen“ am Mittwoch in Berlin vorgestellt. Für den Report wurde eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zum Thema Klimaschutz durchgeführt. Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt: „Klimaschutz ist ein Querschnittsthema und eine gemeinsame Aufgabe von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bevölkerung“. Der Report soll die Klimadebatte vor allem um den Beitrag der Zivilgesellschaft erweitern. In der Umfrage äußerten auch drei Viertel der Befragten, dass beim Klimaschutz nicht länger auf die Politik gewartet werden kann. Allerdings sind ebenso viele Bürger der Meinung, dass Maßnahmen zum Klimaschutz nicht die eigene Geldbörse betreffen dürfen. So verwundert es auch nicht, wenn ein gutes Drittel der Befragten das Thema Klimawandel nicht mehr hören kann, ein weiteres Drittel verdrängt die Klimafolgen gerne oder fühlt sich zu schlecht informiert.

Dies zu ändern ist ein Ziel einschlägiger Stiftungen. So sehen auch fast 70 Prozent der Bundesbürger Stiftungen als Impulsgeber für Klima- und Umweltschutz, kritisieren jedoch in gleicher Größenordnung die Sichtbarkeit der Stiftungen in der Klimaschutzdebatte. Neben der Förderung eines umweltfreundlichen Bewusstseins, der Umweltbildung und dem praktischen Naturschutz, sieht die Mehrheit der Befragten Stiftungen auch als Impulsgeber für die Politik. Diese Wahrnehmung entspricht durchaus auch dem Selbstverständnis deutscher Umweltstiftungen. Dr. Lutz Spandau, Vorstand der Allianz Umweltstiftung: „Das Thema Klimaschutz ist in der Stiftungsszene angekommen. Doch die Popularisierung der Erkenntnisse und Konzepte ist noch ausbaufähig. Denkbar wäre eine gemeinsame Klimaschutz-Kampagne der deutschen Umweltstiftungen“. Die Rolle des Impulsgebers übernehmen die Stiftungen gerne, wie eine Umfrage unter 100 Umweltstiftungen im Rahmen des Stiftungsreports zeigt. Allerdings sieht sich nur ein Viertel von ihnen als Brücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

Ein Beispiel für die Vermittlung des komplexen Themas Klimaschutz ist die Baden-Württemberg Stiftung „Expedition N“. Mit einer mobilen Informationsinitiative ist die Expedition im Ländle unterwegs und hat in dieser Woche auch auf der Berliner Stiftungswoche Halt gemacht. „Ziel von ‚Expedition N’ ist es, den Nachhaltigkeitsgedanken im Alltag zu verankern und einen Dialog direkt bei den Bürgern vor Ort anzuregen“, so Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung. Bis zu 100.000 Besucher erreicht das mobile Angebot pro Jahr. Nähere Informationen gibt es auf der Website der Stiftung oder der Projektseite.

Der Stiftungsreport 2011/12 kann für einen Beitrag von 12,50 EUR beim Bundesverband Deutscher Stiftungen in Berlin angefordert werden. Die Website des Verbands bietet auch ergänzende Informationen.


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