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Hunderte Schüler demonstrieren in Kambodscha gegen Kinderarbeit

Phnom Penh > In Kambodscha sind am Sonntag mehrere hundert Schüler gegen Kinderarbeit auf die Straße gegangen. Zu dem Protestmarsch am Welttag gegen Kinderarbeit hatten die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die kambodschanische Regierung aufgerufen, die sich zum Ziel gesetzt hat, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit in dem südostasiatischen Land bis 2016 zu beseitigen. Der Chef des ILO-Programms gegen Kinderarbeit in Kambodscha, Menacherry Paul Joseph, nannte es eine „Schande“, dass Kinder in der Hauptstadt Phnom Penh bis in die Nacht betteln oder Souvenirs an Touristen verkaufen.

Der zehnjährige Kinderarbeiter Soth Ousphea verfolgte die Demonstration vom Straßenrand aus. „Ich würde gerne zur Schule gehen“, sagte er. Seine Mutter könne sich das aber nicht leisten. Stattdessen verdiene er umgerechnet rund 50 Cent am Tag, indem er Plastikflaschen und Getränkedosen aufsammele.

Kambodscha ist eines der ärmsten Länder Südostasiens, ein Drittel der 14 Millionen Einwohner leben von weniger als einem Dollar (rund 70 Cent) pro Tag. Nach Angaben der ILO sind in Kambodscha rund 1,5 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zum Arbeiten gezwungen. Mehr als 310.000 riskieren dabei auch ihre Gesundheit, weil sie zum Beispiel Pflanzenschutzmittel versprühen.


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