Das ARD-Politikmagazin „Report Mainz“ des SWR berichtet aktuell über die Daimler AG: In den Jahren 2009 und 2010 verkaufte der Konzern 25 Sattelzugmaschinen des Typs 4850 AK im Wert von 7,5 Millionen Euro an den libyschen Diktator Gaddafi. In aktuellen Videoaufnahmen seien die Sattelzugmaschinen beim Transport von Panzern im Einsatz gegen Aufständische zu sehen. 2010 lieferte Daimer zudem 143 genehmigungspflichtige militärische Fahrgestelle an Ägypten, 58 Militär-LKW an Algerien sowie drei solche Fahrzeuge an Saudi-Arabien. Und bis 2009 lieferte das Unternehmen auch 223 Militärfahrzeugen in den Jemen.
Daimler wollte sich gegenüber „Report Mainz“ nicht dazu äußern, ob die Lieferungen ein Fehler waren und ob der Konzern auch in Zukunft Diktaturen mit Militärfahrzeugen beliefern werde.
Die Suche nach dem Stichwort „Rüstung“ oder „Rüstungsgüter“ führt im Daimler-Nachhaltigkeitsbericht 2011 und in dessen Glossar bisher zu keinem Treffer. Dabei kommt das Thema Menschenrechte dort durchaus vor. Auch wer die Produktion von Rüstungsgütern nicht grundsätzlich ablehnt, darf an dieser Stelle einen klaren Hinweis und eine Diskussion dazu erwarten.
- Kann es sein, dass manche Nachhaltigkeitsberichte zwar die „Standardthemen“ wie Klima oder Arbeitnehmerrechte abarbeiten, aber gesellschaftlich hoch relevante Themen wie die Verwendung ihrer Produkte als Rüstungsgüter ausblenden?
- Gibt es weitere Beispiele für solche hoch relevanten Themen, die in Nachhaltigkeitsberichten fehlen oder nur versteckt vorkommen?
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