Stockholm > T-Shirts für weniger als fünf Euro, Jeans für um die 20 Euro, usw. – preiswerte Mode, sehr preiswerte Mode ist das Geschäftsmodell und Erfolgsgeheimnis des schwedischen Bekleidungsunternehmens Hennes und Mauritz (H&M). Mehr als 2 Milliarden Euro Gewinn konnte das Unternehmen damit im Geschäftsjahr 2010 erzielen, eine Steigerung von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dass dies mit sozialer und ökologischer Verantwortung gelingt, soll mit dem neuen Nachhaltigkeitsbericht auf 167 Seiten belegt werden. “Unser Wachstum bringt auch Verantwortung und Einfluss mit sich. Unsere Kunden sollen stets spüren können, dass wir unser Bestes geben, um sicherzustellen, dass die Mode die wir anbieten verantwortungsvoll hergestellt, transportiert und verkauft wurde. Dafür ist Transparenz unabdingbar und unser Nachhaltigkeitsbericht ist eine wichtige Maßnahme, um unsere Fortschritte und Herausforderungen darzustellen“, sagt Karl-Johan Persson, CEO von H&M.
Im Jahr 2010 hat H&M Selbstverpflichtungen entwickelt, die als Richtlinie unter dem Namen „H&M Conscious“ für die Nachhaltigkeitsarbeit dienen sollen. Mode für bewusste Konsumenten anzubieten steht an erster Stelle, gefolgt vom Anspruch verantwortungsvolle Partner auszuwählen, ethisch und klimaschonend zu handeln, ressourcenschonend zu produzieren und zu handeln sowie aktiv die Gesellschaft zu unterstützen. Der Nachhaltigkeitsbericht „Conscious Actions Sustainability Report“ orientiert sich an den GRI-Standards und entspricht nach eigener Beurteilung dem Anwendungslevel „B“. Konzernweit beschäftigt H&M 90 Mitarbeiter im CSR-Team. 40 Auditoren sind weltweit im Einsatz um die Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben zu kontrollieren. Etwa 700 Lieferanten arbeiten direkt für H&M, die ihrerseits weitere Subunternehmen beschäftigen. Insgesamt werden die H&M Kollektionen an über 2700 Produktionsstandorten produziert. Kernforderungen sind die Einhaltung von Arbeitsschutzmaßnahmen, eine Berücksichtigung des jeweiligen gesetzlichen Mindestlohns und der absolute Verzicht auf Kinderarbeit. Einen anderen Schwerpunkt legt das Unternehmen auf die Beschaffung des Rohstoffs Baumwolle. Bis 2020 soll ausschließlich Baumwolle aus nachhaltiger Produktion verwendet werden, zudem soll zunehmend recyceltes Material in die Produktion einfließen. Als Mitglied der „Better Cotton Initiative“ ist H&M an entsprechenden Schulungen und Weiterbildungen für anbauende Betriebe beteiligt.
Insgesamt gibt der Nachhaltigkeitsbericht vielfältige Auskünfte über die sozialen und ökologischen Maßnahmen des Unternehmens. Wünschenswert wären mehr belegte Fakten und die Beurteilung durch unabhängige Experten. Der Nachhaltigkeitsbericht wird im Internet zum Download angeboten.