New York > Manager des Schweizer Unternehmens Transocean, dessen Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ vor einem Jahr explodiert war, will umstrittene Bonuszahlungen nun den Opfern des Unglücks zur Verfügung stellen. Konzernschef Steven Newman und vier weitere Manager würden Bonuszahlungen für das Jahr 2010 in Höhe von mehr als 250.000 Dollar (175.000 Euro) in einen Hilfsfonds einzahlen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Bei der Explosion der vom Energiekonzern BP betriebenen Plattform im Golf von Mexiko waren elf Arbeiter, darunter neun Transocean-Mitarbeiter, ums Leben gekommen.
Am Freitag war bekannt geworden, dass Transocean seinen Managern die Bonuszahlungen erhöht hatte, weil 2010 das „beste Jahr“ hinsichtlich der Sicherheit gewesen sei. Am Dienstag bedauerte der Konzern diese als unangemessen bewertete Entscheidung. „Wir entschuldigen uns aufrichtig und bedauern die Auswirkung dieser Angelegenheit auf die gesamte Transocean-Familie“, erklärte Konzernchef Newman.
Die BP-Bohrinsel „Deepwater Horizon“ war im April vergangenen Jahres im Golf von Mexiko explodiert. Da das Leck in der Tiefe nur schleppend repariert werden konnte, strömten fast fünf Millionen Barrel Öl ins Meer. Das Unglück gilt als der schwerste Ölunfall weltweit. Aus Sicht von Transocean ist der Betreiber BP allein verantwortlich dafür, der Energiekonzern bezeichnete hingegen Plattformeigner Transocean und das für die Zementierung der Ölquelle zuständige Unternehmen Halliburton als Mitschuldige.