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Jeder achte Zeitarbeiter braucht Hartz IV

Berlin > Zehntausende Leiharbeiter brauchen zusätzlich zu ihrem Lohn staatliche Hilfe. Jeder achte von ihnen verdiene so wenig, dass er auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen sei, hieß es in einer am Montag bekannt gewordenen Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Mit einem Vollzeitjob verdienen Leiharbeiter demnach im Durchschnitt nur halb so viel wie regulär in Vollzeit Beschäftigte.

Rund 92.000 Leiharbeitskräfte bekamen der DGB-Studie zufolge Mitte vergangenen Jahres zusätzlich Hartz IV, obwohl sie in einem sozialversicherten Job arbeiteten. Das Verarmungsrisiko der Leiharbeiter sei damit vier bis fünf Mal größer als in der Gesamtwirtschaft, heißt es in der Untersuchung des DGB-Arbeitsmarktexperten Wilhelm Adamy. Im Osten ist das Risiko dabei noch höher als im Westen: Während in den alten Ländern bei 12,4 Prozent der Leiharbeiter das Einkommen durch Hart-IV-Leistungen aufgestockt werden musste, waren es in den neuen Ländern 15,5 Prozent.

Der Anteil der Beschäftigten in der Branche, die staatliche Hilfe brauchen, stieg zudem deutlich an. Von Mitte 2009 bis Mitte 2010 erhöhte sich laut DGB die Zahl der auf Hartz IV angewiesenen Leiharbeitskräfte um 35.000 oder 60 Prozent. Damit sei der Anstieg fast doppelt so stark wie derjenige der sozialversicherten Leiharbeiter insgesamt.

Die Verdienste in der Branche sind zudem deutlich niedriger als in der Gesamtwirtschaft. In den alten Ländern lag das Einkommen von Leiharbeitern mit einem Vollzeitjob im Jahr 2009 bei 1456 Euro und in den neuen Ländern sogar nur bei 1225 Euro. Unter allen Vollzeitbeschäftigten lag der Durchschnitt dagegen im Westen bei 2805 Euro und im Osten bei 2050 Euro. Damit verdienen Leiharbeiter nur etwa halb so viel wie Vollzeitbeschäftigte insgesamt.

Unter den Leiharbeitern kommen der Untersuchung zufolge lediglich knapp 20 Prozent auf ein Bruttoeinkommen von mehr als 2000 Euro pro Monat. Unter allen Vollzeitbeschäftigten lag der Anteil dagegen bei mehr als 70 Prozent. Rund zehn Prozent der Leiharbeiter hatten sogar weniger als 1000 Euro monatlich.


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