New York > Die internationale Gemeinschaft will in den kommenden drei Jahren mehr als acht Milliarden Euro für den Kampf gegen Aids und andere gefährliche Infektionskrankheiten bereitstellen. Damit steht dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria für seine Arbeit so viel Geld zur Verfügung wie noch nie. Doch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warnte am Dienstag, dass die Mittel dennoch nicht ausreichen würden.
Am Ende der Geberkonferenz des Globalen Fonds in New York verkündete Ban Zusagen in Höhe von 11,7 Milliarden Dollar (8,5 Milliarden Euro) für den Zeitraum 2011 bis 2013. „In einer Zeit, in der so viele Regierungen zuhause den Gürtel enger schnallen, sind diese Zusagen eine starke Botschaft“, sagte der UN-Generalsekretär. Die Bedürfnisse des Fonds würden diese Summe in den kommenden Jahren aber wahrscheinlich übersteigen. „Das bedeutet, dass wir weitermachen müssen, um noch mehr Ressourcen zu mobilisieren“, sagte Ban.
Auch der Direktor des Globalen Fonds, Michel Kazatchkine, nannte die zugesagte Summe ebenfalls „nicht ausreichend“. Da der angemeldete Finanzbedarf der bedürftigen Länder höher liege, stünden in den kommenden drei Jahren „schwere Entscheidungen“ an. Das könnte die Bemühungen im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria „verlangsamen“, sagte Kazatchkine.
Größter Einzelspender sind die USA mit vier Milliarden Dollar. Dies entspricht nach Angaben des US-Außenministeriums einer Erhöhung um 38 Prozent gegenüber der letzten Geberkonferenz vor drei Jahren. Nach Angaben des Global Fund handelt es sich um „die bislang größte Spendenzusage“.
Deutschland beteiligt sich als drittgrößter Einzelspender mit 600 Millionen Euro. Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) erklärte, die internationale Zusammenarbeit im Bereich Gesundheit habe für Deutschland „hohe Priorität“. Daher habe die Bundesregierung von 2011 bis 2013 jährlich 200 Millionen Euro zugesagt. Darüber hinaus bot Niebel eine „wesentlich engere Verzahnung“ der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit der Arbeit des Globalen Fonds an.
Der 2002 gegründete Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria ist ein Gemeinschaftsprojekt von staatlichen und privaten Institutionen, das zusätzliche Mittel zur Krankheitsbekämpfung einwerben soll. Der Fonds deckt ein Drittel der internationalen Hilfe für den Kampf gegen Malaria ab. Bei der Bekämpfung von Tuberkulose entsprechen die Mittel des Fonds zwei Dritteln, im Fall von Aids einem Viertel der weltweiten Hilfen.