Berlin > Der Anteil von wiederverwertetem Material an den von der Industrie benötigten Rohstoffen steigt. Im vergangenen Jahr deckten sogenannte Sekundärrohstoffe bereits 13,23 Prozent des Rohstoffbedarfs der Unternehmen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervorgeht. Demnach ist die Sekundärrohstoffbranche inzwischen die wachstumsstärkste Branche in Deutschland. Sie wuchs laut Studie seit 1995 pro Jahr im Durchschnitt um rund 14 Prozent – die deutsche Volkswirtschaft hingegen um weniger als zwei Prozent.
Laut Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), der die Studie in Auftrag gab, sind die wichtigen Abnehmer der recycelten Rohstoffe die chemische Industrie und die Stahlindustrie. Die Stahlindustrie etwa habe 2009 rund 20 Millionen Tonnen Stahlschrott eingekauft und somit fast 45 Prozent des in Deutschland hergestellten Stahls aus Recyclingmaterial produziert. Laut der Studie wird der Produktionswert der Branche in diesem Jahr etwa zehn Milliarden Euro betragen, bis zum Jahr 2015 könnte sich der Wert annähernd verdoppeln.