Peking > Im Kampf gegen Energievergeudung und Umweltverschmutzung hat die chinesische Regierung die Schließung von hunderten Fabriken bis Ende September angeordnet. 2087 Firmen, die etwa Stahl, Kohle, Zement, Aluminium oder Glas produzieren, müssen veraltete und energieintensive Werke dichtmachen, wie das Industrieministerium am Sonntag mitteilte. Sollten sie dies nicht tun, werden ihnen demnach Kredite nicht verlängert, neue Projekte oder Landkäufe nicht genehmigt und die Stromversorgung gekappt. Die neue Anordnung sei ein “wichtiger Schritt bei der Modernisierung der Industrie, rückständige Fabriken zu schließen und so die Qualität des Wirtschaftswachstums zu verbessern”, erklärte das Ministerium.
Die Regierung hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass der Energieverbrauch im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt in den ersten sechs Monaten des Jahres leicht gestiegen sei – der erste Anstieg seit vier Jahren, und dies trotz Bemühungen des Landes, energieeffizienter zu wirtschaften. Die Volksrepublik ist nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) vom Juli im vergangenen Jahr zum größten Energieverbraucher der Welt nach den USA aufgestiegen. Peking wies dies zurück und erklärte, die Daten der IEA seien nicht zuverlässig.