Stuttgart > Der neue Klimarechner für Jugendliche im Internet ist nett gemacht: Wenn KlimAktiv und KATE-Stuttgart den Link nur nicht hätten so lang werden lassen … Jedenfalls kann man dem CO2 Rechner für Jugendliche nur viele Nutzer wünschen: Das Intro thematisiert knapp sein Thema – die “Klimagerechtigkeit”: kräftiger CO2-Verbrauch auf der einen Seite des Globus, die andere trägt die Folgen. Wie hängen unser Konsumverhalten und die steigende CO2-Belastung zusammen? Der Rechner verspricht eine Antwort.
In sechs übersichtlichen Schritten (der Nutzer muss wenig scrollen) und in etwa fünf Minuten geht es an den Alltagssituationen junger Menschen entlang: Shoppen, Freizeitverhalten, Essen und Trinken, Fahrstrecken zu Arbeit und Schule oder in der Freizeit, die Urlaubsreise und die Nutzung technischer Geräte sowie das Heizen im eigenen Zimmer sind die Themen. Die Flugreise in den Urlaub wird dabei unter Angabe der Start- und Zielflughäfen genau kalkuliert. In einem Balkendiagramm kann der Nutzer die Entwicklung seiner CO2-Bilanz mit verfolgen. Schritt 6 bietet das Ergebnis: die eigene CO2-Bilanz im Vergleich zum Durchschnitt der Deutschen und zu den Menschen in Peru, Indien und Kenia. Ganz unten findet sich das CO2-Ziel für das Jahr 2050 und jeder sieht: Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Die Stärke des CO2-Rechners liegt in der Nachvollziehbarkeit: Die Nutzer (das müssen ja nicht nur Jugendliche sein) erleben, mit welchen CO2-Auswirkungen ihre täglichen Handlungen verbunden sind. Mit dem Ergebnis werden auch Tipps geliefert, über die man diskutieren sollte: Keine billigen T-Shirts aus Asien kaufen (kommen die teuren Markenklamotten nicht aus Asien und sind die weniger weit gereist?), weniger Diskothekenbesuche (was sich Eltern aus anderen Gründen manchmal auch wünschen), weniger Essen aus dem Supermarkt (oder gibt es dort auch CO2-freundlichere Produkte?). Gelobt werde ich in meinem Selbsttest für den Fußweg zur Arbeit, ein Luxus, den leider nicht jeder teilen kann.
Jugendliche sollen mit dem Projekt durch den Einsatz jugendorientierter neuer Medien im Internet als Multiplikatoren qualifiziert werde. “Wir möchten zu einer breiteren gesellschaftlichen Debatte beitragen, die Mut macht für weltweite Klimagerechtigkeit, alternative Entwicklungsmodelle und ein zukunftsfähiges Deutschland”, erklärt Sabine Dietrich, Projektleiterin bei KATE, zu dem Projekt. Ansprechend illustriert wurde der Klimarechner mit Karikaturen von Marlene Pohle. Das Projekt entstand in Kooperation mit der BUNDJugend Baden-Württemberg, der Evang. Fachschule für Sozialpädagogik in Stuttgart-Botnang und mit finanzieller Unterstützung des Evangelischen Entwicklungsdienstes (eed), des Katholischen Fonds, InWent und der Europäischen Kommission.
Der CO2- Rechner im Internet:
http://klimagerechtigkeit-kate-stuttgart.klimaktivist.de/de_DE/popup/?cat=start