Berlin > Die gegenwärtige Situation in der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern in Sachen Nachhaltigkeit ist für die Bundestagsabgeordnete Dr. Valerie Wilms (Bündnis 90/Die Grünen) “eine absolute Katastrophe”. Wilms, Mitglied im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung, sprach gestern im Plenum des Bundestages zur Stellungnahme des Beirats zum Peer Review der deutschen Nachhaltigkeitspolitik. Nach ihrem Kenntnisstand erachteten “die Länder die Erarbeitung einer gemeinsamen deutschen Nachhaltigkeitsstrategie für nicht notwendig”. Heute werde in Bund und Ländern mit unterschiedlichen Zielvorgaben gearbeitet. Dabei hätten der Bund 21 Nachhaltigkeitsindikatoren und das Land Schleswig-Holstein 35 Indikatoren gebildet. “So schaffen wir es wirklich nicht, die Strategie auch noch bis auf die kommunale Ebene herunterzubrechen”, sagte Wilms. Dies werde etwa beim Thema Flächenreduzierung deutlich, bei dem die Länder bisher inaktiv blieben. Täglich würden der Natur so 104 Hektar entzogen; das Nachhaltigkeitsziel seien 30 Hektar pro Tag. “Perspektivisch müssen wir bis auf 0 Hektar herunter, wenn wir wirklich etwas erreichen wollen”, betonte Wilms.