Zürich > Nur etwa 0,4 % aller weltweit verwalteten nachhaltigen Anlagen stammen aus Asien. Aus dem gegenwärtigen Anlagevolumen von etwa 20 Milliarden USD könnten bis zum Jahr 2015 etwa 1,5 bis 4 Billiarden USD werden, schätzt die schweizerische Bank Vontobel. Nachhaltigkeitsthemen bewegen sich in den Schwellenländern Asiens nach Einschätzung des Bankhauses mit großer Geschwindigkeit nach vorne. Für die Einschätzung der nachhaltigen Dynamik sei das Verständnis kultureller und sozialer Rahmenbedingungen wichtig. Dazu will Vontobel mit der jetzt vorgelegten Studie „Nachhaltig investieren in Asien – Chancen und Risiken erkennen“ helfen – und zugleich für das nachhaltige Investment werben.
Nachhaltigkeitstreiber in Asien sind nach dieser Studie nicht die Zivilgesellschaften, sondern vielmehr Regierungen. Eine hohe Machtkonzentration in Politik und Wirtschaft und der rasante Wandel begrenzen danach die Handlungsspielräume bürgerlichen Engagements. Andererseits würden aber Regierungen beispielsweise in China und Indonesien viel drastischer mit den Auswirkungen der Industrieentwicklung auf Soziales, Ökologie und Governance konfrontiert – und „wenig zimperlich“ reagieren. Die Durchsetzungsmacht der Regierungen verleihe dem Thema dann eine hohe Entwicklungsgeschwindigkeit. So seien in China bereits im Jahr 206 tausende Fabriken wegen ihrer hohen Umweltbelastung geschlossen worden. An vorderster Front werden in Asien soziale Themen wahrgenommen: wegen der harmonieorientierten asiatischen Kultur und der Auswirkung dieser Themen auf das Arbeitskräftepotential, so die Studie.
Wichtig für Anleger: Zu asiatischen Unternehmen stehen weit mehr Nachhaltigkeitsinformationen zur Verfügung als gemeinhin angenommen. Dies gehe auf entsprechende Vorgaben von Regierungen und Börsen zurück. Zudem haben sich bereits mehrere Nachhaltigkeits-Indizes etabliert. Das führt auch in Asien zu einer wachsenden Zahl von Nachhaltigkeitsberichten.
Die Studie im Internet:
http://www.vontobel.com/de/about_vontobel/sustainability/publications/