Berlin > Compliance-Strukturen und -prozesse fordert die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. für den Profisport. Auch mit Verdachtsfällen müsse professionell umgegangen werden. Die Vorgänge beim THW Kiel zeigen Nach Auffassung von TI, dass der Sport den Entwicklungen in der Wirtschaft hinterher hinkt. Erforderlich seien für die Profivereine Verhaltensregeln, die auch den Umgang mit Interessenkonflikten regeln, Antikorruptions-Schulungen auf allen Ebenen und die Einführung von Ombudsleuten, an die sich Hinweisgeber wenden können. „Verantwortliche im Sport können durch ihre hohe Identifikation mit ihrem Verein und die Bedeutung, die ihr Team im lokalen Umfeld hat, anfällig für Handlungen außerhalb der Legalität sein“, sagte Sylvia Schenk, Vorsitzende von Transparency Deutschland. Dabei habe gerade der Sport viel an Glaubwürdigkeit zu verlieren, denn er lebe vom positiven Image. „Wenn die Menschen sich nicht mehr darauf verlassen können, dass das bessere Team gewinnt, geht Vertrauen in allgemeinverbindliche Regeln verloren. Darum sind Prävention sowie konsequente Aufklärung und Sanktionierung so wichtig“, so Schenk angesichts der gegen die Verantwortlichen des THW Kiel erhobenen Vorwürfe, durch Geldleistungen das Ergebnis von Handballspielen beeinflusst zu haben.