Bonn > Deutsche Familienunternehmer wollen „der Gesellschaft etwas zurückzugeben“ und spenden dazu vorrangig regional und lokal. Zwei Drittel der Familienunternehmen investieren jährlich bis zu 50.000 Euro und etwa 4 Prozent über eine Million Euro im Jahr in gemeinnützige Zwecke. Bildung, Kunst und Kultur werden dabei am häufigsten bedacht. Beachtlich erscheint, dass bereits 23 Prozent der Familienunternehmen ihr Engagement durch eine eigene Stiftung realisieren. Ein Grund für dieses Stiftungsengagement bildet ein weiteres Befragungsergebnis: Zwei Drittel aller gemeinnützig engagierten Unternehmer wollen dieses Engagement von der Folgegeneration weitergeführt wissen. Sie geben dabei oft in aller Stille, denn die Unternehmer wollen damit nicht vorrangig zur Steigerung ihres Bekanntheitsgrades oder zur Verbesserung des Unternehmensimages wirken.
Diese Ergebnisse bietet eine aktuelle Studie zum gemeinnützigen Engagement von Familienunternehmen, die von INTES, der WHU – Otto Beisheim School of Management, Active Philanthropy und Hauck & Aufhäuser Privatbankiers durchgeführt wurde. An der Studie beteiligten sich bundesweit 250 Familienunternehmen, von denen die Hälfte einen Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro erzielt; etwa jedes Zehnte der befragten Unternehmen weist einen Umsatz von über 500 Millionen Euro aus.
Deutsche Familienunternehmer „sind ’sozial geerdet‘, da sie im direkten Umfeld ihres Unternehmens leben. Auch deshalb agieren die Familienunternehmer selten über öffentlichkeitswirksame Kampagnen, sondern überwiegend als ’stille Geber‘. Denn Familienunternehmer wissen, dass Eigentum nutz- und wertlos ist, wenn es keinen sozialen Nutzen stiftet“, kommentiert INTES-Gründer Prof. Dr. Peter May die Studienergebnisse. Nach seiner Überzeugung gibt es für eine Professionalisierung des gemeinnützigen Engagements der Familienunternehmer noch viel zu tun. Jeder zweite Unternehmer gab an, die Entscheidung über Mitteleinsatz und Mittelvergabe intuitiv zu treffen. Beim Spenden oder Stiftungen nehmen Familienunternehmer nur selten professionelle Hilfe in Anspruch. Den gemeinnützigen Sektor halten sie insgesamt für zu intransparent, um zu einer verlässlichen Bewertung der einzelnen Organisationen gelangen zu können.
Weitere Informationen im Internet:
www.intes-akademie.de