München / Braunschweig > Gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten bieten gemeinnützige Stiftungen die Chance, das gesellschaftliche Unternehmensengagement nachhaltig zu verankern. Davon machen in diesen Tagen zwei Unternehmen Gebrauch: Siemens und die Volkswagen Financial Services.
Mit einem Stiftungskapital von einer Million Euro ruft die Volkswagen Financial Services AG die Stiftung „Unsere Kinder in Braunschweig“ ins Leben. Die Stiftung befindet sich in der Projektphase und will mit gezielten Projekten an ein oder zwei Braunschweiger Kindergärten und Schulen Kindern die Chance auf mindestens eine gesunde, vitaminreiche Mahlzeit am Tag geben.
Die Initiative zu der Stiftung ging zu einem guten Teil vom Betriebsrat aus. Statistiken weisen aus, dass über 8.000 Kinder in Braunschweig unter der Armutsgrenze leben. Viele davon in Stadtteilen, die an den VW-Standort angrenzen. Die Projektidee wurde dann in Klausurtagungen weiterentwickelt und im Gesamtwerk abgestimmt. Mit dem Stiftungskapital in Höhe von einer Million Euro will das Unternehmen vor der eigenen Haustüre Verantwortung dokumentieren und in die Zukunft von Kindern investieren. Das hat Tradition. So sind die Mitarbeiter der Volkswagen Financial Services bereits heute als Brückenbauer unterwegs: Gemeinsam mit den Mitarbeitern anderer Wolfsburger Unternehmen bringen sie ihre Erfahrungen an einem Volunteering Day in die Arbeit gemeinnütziger Vereine ein.
Nach der Gründung wird die Stiftung von einem Beirat gesteuert, in dem Vertreter des Unternehmens, der Stadt Braunschweig, des Betriebsrates und weitere Persönlichkeiten der Region vertreten sein werden.
Auch die Siemens AG gründet derzeit eine gemeinnützige Stiftung – und stellt dazu ein Startkapital von rund 400 Millionen Euro zur Verfügung. Die Stiftung soll zu Beginn des kommenden Jahres ihre operative Tätigkeit aufnehmen und wird sich insbesondere auf den Gebieten Technik, Bildung, Soziales, Kunst und Kultur engagieren. Mit dieser Stiftung will Siemens die Vielzahl an Fördermaßnahmen weltweit bündeln und qualitativ weiterentwickeln. Dazu bringt das Unternehmen in einem ersten Schritt die Corporate-Citizenship-Programme Siemens Generation21 und Siemens Caring Hands in die Stiftung ein. Auch bei Siemens hat Corporate Social Responsibility Tradition: So gründete das Unternehmen 1849 eine Kranken- und Sterbekasse für Maschinenbauarbeiter und 1872 eine Pensions-, Witwen- und Waisenkasse für seine Mitarbeiter.