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Daimler bietet in Indien berufliche Perspektiven

Mumbai > Die Übergabe einer Spende in Höhe von 50.000 Euro an das im Frühjahr 2008 eröffnete Cleft-Zentrum in Mumbai gibt Daimler einen Anlass, auf sein gesellschaftliches Engagement in Indien insgesamt hinzuweisen. Denn das Engagement des Stuttgarter Autobauers umfasst mehr als Charity: Die Ausbildung junger Menschen über den eigenen Bedarf hinaus und das Thema Verkehrssicherheit sind kerngeschäftsnahe Themen, zu denen Daimler gesellschaftliche Verantwortung übernimmt.

Der aktuelle Anlass: Prof. Dr. Bharat Balasubramanian, Direktor der Konzernforschung und Vorentwicklung der Daimler AG, übergab am Montag in Stuttgart einen Scheck über 50.000 Euro an Heinz Lübbe, den Präsident der Deutschen Cleft-Kinder-Hilfe e.V. Der Verein setzt sich weltweit für Kinder und Jugendliche mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten ein. Jährlich kommen in Indien etwa 32.000 Menschen mit dieser Fehlbildung zur Welt. Ursachen sind Vererbung, Vitaminmangel bzw. Mangelernährung der Mutter, fehlende Gesundheitsvorsorge sowie Umweltverschmutzung (Dioxine). Mit der finanziellen Unterstützung der Daimler AG sollen 250 Kinder im Cleft-Zentrum Mumbai operiert werden. Die 2002 gegründete Deutsche Cleft-Kinder-Hilfe will bis zum Ende des Jahres 2008 in Indien acht Cleft-Zentren aufbauen, in denen jährlich 2.000 Kinder und Jugendliche operiert werden können.

Seit 1995 ist Daimler in Indien mit einem Pkw-Werk vertreten, darüber hinaus gibt es Joint Ventures in der Lkw- und Bus-Produktion. Die Nachfrage steigt angesichts einer stark wachsenden Mittelschicht, der indische Subkontinent bildet zugleich einen gewaltigen und zukunftsträchtigen Markt. Für den Fahrzeugbauer ist es wichtig, dass seine hochwertigen PKW in Indien nicht nur in den großen Städten gewartet werden können. Autowerkstätten, die mechanische Reparaturen an den Fahrzeugen vornehmen können, gibt es inzwischen reichlich. Jedoch scheitern diese Werkstätten an den gehobenen elektronischen Herausforderungen eines modernen Autos. Für Daimler macht es von daher Sinn, sich für die Ausbildung von KFZ-Mechatronikern zu engagieren. Die im Werk Pune weit über den eigenen Bedarf ausgebildeten jungen Menschen können im Land diese Servicefunktion übernehmen und mechanischen ebenso wie elektronischen Anforderungen gerecht werden. Von großer Bedeutung ist dieses Ausbildungsangebot jedoch auch für die indische Gesellschaft: Denn einem Heer gut ausgebildeter und hoch motivierter junger Menschen, die jährlich die indischen Colleges verlassen, stehen zu wenig berufliche Integrationsmöglichkeiten gegenüber. In seinem Ausbildungsprogramm kooperiert Daimler mit dem staatlichen polytechnischen College Pune.

Einem weiteren Thema hat sich der deutsche Autobauer zugewandt: der Verkehrssicherheit. Wer einmal in Indien zu Gast war, wird den Autoverkehr in den Großstädten nicht vergessen. Das Überqueren einer Straße wird dort zu einer Frage des Überlebens. Es scheint für die Verkehrsteilnehmer nur ein Gesetz zu geben: Der Stärkere überlebt. Kinder sind besonders schwache Verkehrsteilnehmer und brauchen besonderen Schutz. Das Anfang 2000 begonnene Programm „MobileKids“ wendet sich an 8- bis 12-Jährige in Pune, Delhi und Chennai. Die Kinder werden in ihren Schulen mit Bilderbüchern und Animationsprogrammen erreicht und auf das richtige Verhalten in Gefahrensituationen hingewiesen. Zugleich werden Lehrer qualifiziert und Eltern sowie die Öffentlichkeit sensibilisiert. Das Programm läuft weltweit.

Bild: Ein moderner Bus vor dem Mercedes-Werk in Pune. (Daimler AG).


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