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Verlängerung des Ausbildungspakts bewährt sich – Chancen auch für benachteiligte Jugendliche

Nürnberg / München > Das vierte Jahr des Ausbildungspaktes zeigt: Der Pakt hat sich bewährt: Mit knapp 626.000 lag die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im September 2007 um 49.800 oder 8,6 Prozent über dem Vorjahr. 53.600 Betriebe konnten erstmalig für Ausbildung gewonnen werden. Gegenüber 2003 – dem Jahr vor dem Ausbildungspakt – ist dies ein Anstieg um 12 Prozent oder 68.300 Ausbildungsplätze. Die Zusagen der Arbeitgeber wurden erfüllt und in vielen Bereichen weit übertroffen, wozu neben den gemeinsamen Bemühungen aller Partner auch die günstige Konjunkturentwicklung beigetragen hat. Der Ausbildungspakt wurde bis 2010 verlängert.

Wichtig ist dabei auch, dass der Ausbildungsmarkt benachteiligten Jugendlichen neue Zugangschancen gewährt. Bis Mitte Januar 2008 hatten knapp 24.000 Jugendliche eine Einstiegsqualifizierung begonnen. Das Vierte SGB III – Änderungsgesetz eröffnet Betrieben für die Ausbildung benachteiligter Jugendlicher neue Förderungsmöglichkeit.

Kritik am Ausbildungspakt äußerte Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE: „Die Zahlen können nicht darüber hinweg täuschen, dass weiterhin mehrere zehntausend qualifizierte betriebliche Ausbildungsplätze fehlen.“ Es seien zu viele unqualifizierte und von der Bundesagentur für Arbeit finanzierte Warteschleifen geschaffen worden, die jungen Menschen keine Perspektiven bieten.

Ein Unternehmen, das sich die Ausbildung benachteiligter Jugendlicher besonders auf die Fahnen geschrieben hat, ist Siemens. Der Konzern schafft in diesem Jahr 250 zusätzliche Ausbildungsplätze für benachteiligte Jugendliche in technischen und kaufmännischen Berufen. Derzeit wird ein Konzept für die spezielle Betreuung dieser jungen Menschen entwickelt, bei deren Auswahl Siemens von der Bundesagentur für Arbeit unterstützt wird. „Das Interesse an diesem Programm ist riesengroß“, berichtet Unternehmenssprecher Marc Langendorf.

Siemens will Jugendliche mit unterschiedlichen Benachteiligungen erreichen, etwa im sprachlichen oder körperlichen Bereich. Voraussetzung ist jedoch ein qualifizierender Hauptschulabschluss, denn die angebotenen Ausbildungsberufe – IT-Systemelektroniker oder Industriekaufmann zum Beispiel – sind anspruchsvoll. “ Eine gute berufliche Ausbildung ist eine entscheidende Voraussetzung für eine dauerhafte Überwindung gesellschaftlicher Ausgrenzung. Wir sind uns sicher, dass wir genügend Talente finden, die durch entsprechende Hilfestellung ihre Schwächen ausgleichen können“, so Siegfried Russwurm, Arbeitsdirektor von Siemens. Das Unternehmen bildet insgesamt etwa 10.000 Jugendliche an 50 Standorten aus.

Weitere Informationen im Internet:
www.siemens.de/ausbildung


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