Hamburg > Die Weltmeere sind überfischt, manche Arten in ihrem Bestand gefährdet. Wie deutsche Supermärkte und Discounter darauf reagieren, hat Greenpeace untersucht und die Ergebnisse gestern vorgestellt. Das Positive: Die meisten deutschen Supermärkte und Discounter reagieren auf die Überfischung der Meere. Der Handel geht die ersten Schritte zu einem nachhaltigen und transparenten Einkauf von Fisch und anderen Meeresfrüchten. In der Untersuchung schnitten Norma und Kaufland besonders positiv ab, gefolgt von Metro, Rewe und Lidl. Noch knapp im Mittelfeld: Edeka, Netto und Tengelmann. Schlusslicht bildete laut Greenpeace die Unternehmensgruppe Bünting. „Es ist erfreulich, dass die Supermärkte in Deutschland auf die Überfischung der Meere reagieren und ihr Angebot ändern wollen“, sagt Dr. Iris Menn, Meeresexpertin von Greenpeace, dazu.
Doch die Umweltschutzorganisation äußerte auch Kritik: Zwar hätten viele der Handelsunternehmen Kriterien für „nachhaltig“ gefangenen Fisch, diese sind jedoch oft weder schriftlich noch öffentlich verfügbar. Mängel bei der praktischen Umsetzung der Prinzipien und fehlende Kunden-Transparenz waren weitere Kritikpunkte. Kabeljau, Scholle und Rotbarsch, die zu den bedrohten Fischarten gehörten, seien immer noch in den Regalen der Supermärkte zu finden.
Greenpeace hat für die Untersuchung in den vergangenen sechs Monaten elf deutsche Handelsketten unter die Lupe genommen. Mit Fragebogen und in persönlichen Gesprächen wurden die Nachhaltigkeit, die Transparenz sowie die Rückverfolgbarkeit beim Fischeinkauf abgefragt.