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Ablasshandel oder Klimaschutz? Lufthansa und SWISS bieten Kunden Plattform für Kompensationszahlungen

Zürich > Die gemeinnützige schweizerische „Stiftung myclimate – The Climate Protection Partnership“ entstand 2005 durch den Zusammenschluss des ETH Spin-Offs myclimate mit der privaten Initiative CLiPP und ist außer in der Schweiz auch in Österreich, Norwegen, Kanada und den USA präsent. Die Stiftung hält den myclimate Emissionsrechner vor, mit dem Flugpassagiere die Menge des auf sie entfallenden Treibhausgasausstoßes berechnen können. Dann bietet myclimate Kompensationszahlungen an, in Klimaschutzprojekte investierte Ausgleichszahlungen, die den Treibhausgasausstoß in der Luft sozusagen durch Klimaschutzprojekte am Boden neutralisieren sollen. Seit dieser Woche nutzen Lufthansa und SWISS den Service – ein großer Schritt voran für die Umweltstiftung, zu deren Kunden bisher u.a. Fleurop und Volvo gehören.

Reisende mit der Lufthansa gelangen nun mittels eines Links auf der Internetseite www.lufthansa.com zu dem von myclimate betriebenen Emissionsrechner, der dem Kunden seinen Beitrag zur CO2-Kompensation als Orientierung für die Höhe einer Spende ausrechnet. Fünf Euro wären das etwa für einen Hin- und Rückflug nach London in der Economy-Klasse – zuzüglich drei Euro Bearbeitungsgebühr. „Mit der Bereitstellung einer Plattform, über die sich unsere Kunden im Klimaschutz engagieren können, entsprechen wir dem Wunsch vieler Lufthansa-Fluggäste, einen effektiven Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten“, sagt Wolfgang Mayrhuber, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG. Umweltschutz oder Ablasshandel? Für die Lufthansa spricht, dass dies nicht ihr einziger Beitrag zum Klimaschutz ist:

Seit 1991 senkte die Airline den Treibstoffverbrauch pro Passagier und 100 Kilometer um knapp 30 Prozent auf heute 4,4 Liter, und die Hälfte seines jährlichen Transportwachstums erzielt das Unternehmen nach eigenen Angaben ohne zusätzliche CO2-Emissionen. Ein Erfolg dieses Engagements: Die Lufthansa ist für das Jahr 2007/2008 erneut in den Dow Jones Sustainability World Index aufgenommen worden.

myclimate unterstützt nicht nur den Klimaschutz. Zu den Programmen der Stiftung gehört z.B. die Elektrifizierung von 100 indischen Dörfern in Bihar durch die Nutzung biologischer Abfälle aus der Landwirtschaft mittels Biomassevergasungskraftwerken. Dabei werden parallel zum Aufbau einer gesicherten Stromversorgung durch die Biomassekraftwerke auch lokale Mikro-Unternehmen wie eine Reismühle oder ein Kühlhaus zur Zwischenlagerung von landwirtschaftlichen Produkten aufgebaut, Arbeitsplätze geschaffen und der Anteil der lokalen Bauern an der Wertschöpfungskette von Agrarprodukten gesteigert.

Weitere Informationen im Internet:
http://www.myclimate.org


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