Mit schöner Regelmäßigkeit flammen in Medien und Öffentlichkeit hitzige Debatten über die Höhe der Managergehälter auf. Gewerkschaften und Anlegerschützer kritisieren genauso regelmäßig die Einkünfte und Abfindungen der Unternehmenslenker. Anders sieht die Sache der Ethikverband der Deutschen Wirtschaft (EVW). Grundsätzlich hält der Verband hohe Managergehälter für unproblematisch: Wer den Wert eines Unternehmens messbar und nachhaltig steigert, also für dauerhafte Wertschöpfung sorgt, der sollte angemessen daran beteiligt werden, meint Verbandspräsident Ulf D. Posé in einer Pressemitteilung. Das kann dann auch in die Millionen gehen.
Allerdings sei es betriebswirtschaftlich unsinnig und ethisch fraglich, ein Managergehalt ohne entsprechenden Beitrag zur Wertschöpfung zu erhöhen, fügt Posé an. Die Frage muss also sein: welchen Beitrag hat ein Manager zur Wertschöpfung geleistet? Ist dieser Beitrag höher als der eines Arbeiters oder Angestellten, dann ist eine Gehaltssteigerung, die über der Lohnsteigerung der Angestellten angesiedelt ist, betriebswirtschaftlich einwandfrei gerechtfertigt. Gleiches gilt auch umgekehrt. Die enormen Gehaltssteigerungen der Vorstandsbezüge bei der Post, Infineon und der Telekom trotz schlechter Betriebsergebnisse sind daher zu kritisieren.
Es mache also wenig Sinn, Vorstände und die Höhe ihrer Bezüge zu diffamieren oder andererseits den Kritikern der Gehälter ständig Neidkomplexe zu unterstellen, fasst der Verbandspräsident seine Position zusammen. Stattdessen sollten in der Diskussion die Ursachen für die Entlohnung klarer dargestellt werden. (beko|20.08.2007)