Stuttgart > Rund 160 Teilnehmer aus Wirtschaft, Medien, Politik und Wissenschaft diskutierten beim dritten „Forum EnviComm“ Ende April zwei Tage lang über das Verhältnis von großen und mittelgroßen Unternehmen gegenüber der sie tragenden Gesellschaft. Unternehmen müssen ihre Corporate Social Responsibility ernster nehmen, lautete ein Fazit.
In seiner Eröffnungsrede kritisierte der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge, die General Electric. Das Unternehmen stelle eine in hohem Maße in Babynahrung vorhandene Chemikalie her, deren Gefährlichkeit aber dank interessengeleiteter Studien nicht deutlich genug werde. Troge pflichtete dem Statement amerikanischer Wissenschaftlern bei: „Man kann nicht erwarten, dass alle Produkte oder Dienstleistungen der Wirtschaft der Umwelt nützen. Aber man kann sehr wohl erwarten, dass sie der Umwelt nicht schaden.“
Auf dem Forum EnviComm stellten sich mehrere Unternehmen dem Urteil des Publikums: Hans-Jochen Bannhardt von Bosch führte eindrücklich aus, dass die Grundsätze des Firmengründers heute noch leben und als Vorbild für moderne Unternehmensführung kommuniziert werden. Lob erhielt auch die Deutsche Lufthansa für die erfolgreiche Vernetzung unterschiedlicher Mitarbeiter-Kulturen. Über die Herausforderungen eines Mergers zwischen zwei etwa gleich großen Unternehmen deutscher und britischer Herkunft und die Bedeutung dieses Zusammenschlusses für die CSR berichtete Linde.
Die Chancen für ein gutes Image durch einerwesentlich breitere Unternehmensberichterstattung zeigte Wolfgang Scheunemann, Geschäftsführer der Unternehmensberatung dokeo, auf: Statt sich allein auf die Wirtschaftsberichterstattung zu konzentrieren, kann mit CSR-Themen das Nachrichten-Spektrum in seiner ganzen Vielfalt angesprochen werden. Dazu sei es erforderlich, Themen des allgemeinen öffentlichen Interesses (so genannte „Meta-Tags“) mit Aktionen der Unternehmen zu verbinden. Scheunemann warb auch für effiziente interne Organisationsstrukturen in den Unternehmen, die den steigenden Ansprüchen der Öffentlichkeit besser gerecht werden können.
Weitere Infos im Internet: www.envicomm.de