Düsseldorf > Beim gestrigen Girls’Day konnten Mädchen bundesweit unter einer großen Angebotsvielfalt wählen. In diesem Jahr haben sich mehr Unternehmen und Organisationen auf die Aktionslandkarte unter www.girls-day.de eingetragen als in allen Vorjahren – mit über 8.000 Angeboten. Ohne Frage leisten Unternehmen durch die Bereitstellung von Ausbildungsangeboten und beruflichen Perspektiven für junge Menschen Entscheidendes für unsere Gesellschaft. Dabei bleibt die Chancengleichheit das weibliche Geschlecht allerdings eine Herausforderung:
Junge Frauen stellen lediglich 42% der Auszubildenden, obwohl sie inzwischen bessere Bildungsabschlüsse als junge Männer erreichen und auch in punkto Softskills wie Engagement, Durchhaltevermögen und Flexibilität mindestens gleichauf liegen. Zudem wählt mehr als die Hälfte der jungen Frauen aus nur zehn Ausbildungsberufen, kein einziger technischer ist darunter. Die traditionell von Frauen gewählten Berufe bieten weniger Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten.
Am gestrigen Girls’Day konnten Mädchen Berufsbereiche entdecken, in denen bisher erst wenige Frauen arbeiten. Dies sind in erster Linie Berufe in Technik, Naturwissenschaften, IT und Handwerk, zudem können sich Schülerinnen über die Themen Frauen in Führungspositionen und Selbstständigkeit informieren. Vorbildlich engagierten sich dabei zum Beispiel die Deutsche Telekom und Wyeth Pharma:
Die Deutsche Telekom war zum siebten Mal in Folge mit dabei und gewährte an mehr als 110 Standorten in ganz Deutschland Einblick in die alltägliche Berufspraxis. In Workshops und Veranstaltungen wurden den Mädchen der Schulklassen fünf bis zehn Berufsperspektiven im naturwissenschaftlichen, technischen und naturwissenschaftlichen Bereich vorgestellt “Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben uns in unserem Engagement bestärkt, den Girls’Day auch weiterhin zu unterstützen. Es hat sich gezeigt, dass dies ein guter zukunftsfähiger Weg ist, zunehmend gleiche Chancen für Mädchen und Jungen zu schaffen. Wir möchten die Mädchen für Technik und für das Unternehmen Deutsche Telekom begeistern”, erklärt Maud Pagel, Leiterin Diversity im Konzern Deutsche Telekom, in Bonn.
Ein wichtiger Schwerpunkt des bundesweiten Girls’Day der Deutschen Telekom fand in Nordrhein-Westfalen statt: Die Berufsbildung Düsseldorf (BBi) bot in einer offenen Veranstaltung mit Messecharakter rund 1200 Mädchen aus der Region die Gelegenheit, sich über die Ausbildungsberufe bei der Telekom zu informieren. Dort konnten sie sich in einem InternetCafe allgemein informieren, einen ‘Internet-Führerschein’ machen oder gemeinsam mit anderen Teilnehmerinnen eine Homepage für das WorldWideWeb erstellen. Gleichzeitig wurde ihnen angeboten, sich auf Einstellungstests vorzubereiten. Im InternetCafe fand im Laufe des Vormittags auch eine Lifeschaltung zu einem Azubi der Deutschen Telekom nach London statt, der dort einen Teil seiner Ausbildung absolviert.
Beim Arzneimittelunternehmen Wyeth Pharma stand für zehn Schülerinnen aus Münster und Umgebung anstelle von Deutschdiktaten, Mathematikformeln und Englischvokabeln gestern etwas ganz anderes auf dem Stundenplan: Die Mädchen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren hatten im Rahmen des Girls’Day die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens zu werfen und dabei klassische „Männerberufe“ zu erkunden. Die Teenager gewannen einen Einblick in die Berufsfelder Marketing sowie Fachinformatik und gestalteten gemeinsam mit den IT-Spezialisten eigene Mousepads am PC. Einen Höhepunkt bildete der Besuch im Distributionszentrum des forschenden Arzneimittelunternehmens, wo die Fachkräfte für Lagerlogistik dafür sorgen, dass pro Minute rund 200 Arzneimittel von Münster aus in über 60 Länder verschickt werden. Die zehn Schülerinnen staunten nicht schlecht, als sie die Lagerfachkräfte bei ihrer Arbeit mit den wendigen Gabelstaplern beobachteten. „Im Jahr verschicken wir von hier aus rund 23 Millionen Arzneimittelpackungen“, erläuterte Ralf Schöpper, Koordinator Logistik und Distribution bei Wyeth Pharma, als er die Mädchen gemeinsam mit zwei Wyeth-Auszubildenden durch die Hochregal-Lagerhallen führte.
Dass das Konzept des Girls’ Day von Erfolg gekrönt ist, beweist auch das Feedback zu den vorangegangenen Aktionstagen im Unternehmen: Bereits mehrere Teilnehmerinnen der Vorjahre interessierten sich nach dem Girls’Day für ein vertiefendes Praktikum oder eine Ausbildung bei Wyeth Pharma. „Das positive Feedback zum Girls’ Day ist für uns ein toller Beweis, dass es sich sowohl für die Mädchen als auch für die Unternehmen lohnt, den Aktionstag anzubieten“, so Geschäftsführer Andreas Krebs.