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Nigeria: Mit Schiffe und Flugzeuge gegen Ölpest

Lagos > Unter Hochdruck versucht der Ölkonzern Shell, einen Ölteppich vor der Küste Nigerias mit Hilfe von Schiffen und Flugzeugen einzudämmen. Um die Säuberungsarbeiten zu beschleunigen, würden Schiffe mit Dispersionsmitteln eingesetzt, erklärte der Nigeria-Chef des britisch-niederländischen Konzerns, Mutiu Sunmonu, am Donnerstag. Flugzeuge sollten die Schiffe dabei unterstützen. Um dickere Ölschichten auszumachen, würden zudem Infrarot-Geräte eingesetzt. In Abstimmung mit der nigerianischen Regierung werde das Unternehmen die örtlichen Gemeinden und Fischer über die Situation auf dem Laufenden halten.

Am Dienstag waren aus einem Leck im 120 Kilometer vor der Küste gelegenen Bonga-Ölfeld nach Unternehmensangaben etwa 40.000 Barrel Öl ausgetreten. Bis zu 50 Prozent des Öls habe sich bereits auf natürliche Weise aufgelöst oder sei verdampft, erklärte Shell am Donnerstag. Die nigerianische Regierung nannte zunächst keine Zahlen. Das Leck trat den Angaben zufolge auf, als Öl von der schwimmenden Produktions- und Lagerungsanlage in einen Öltanker geleitet wurde. Die Ölproduktion wurde vorübergehend eingestellt. Bonga verfügt über eine Förderkapazität von 200.000 Barrel Öl pro Tag.

Nigeria ist der größte Ölproduzent in Afrika. Das Nigerdelta ist nach mehr als 50 Jahren Ölförderung von extremer Umweltverschmutzung betroffen. Die UNO hatte vor einigen Monaten erklärt, die Säuberung der Region könnte möglicherweise die umfangreichste und längste Reinigungsaktion aller Zeiten werden.


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