Berlin > Die deutschen Leiharbeit-Unternehmen finden nach eigenen Angaben kaum noch neue Mitarbeiter. „Viele Zeitarbeit-Betriebe klagen über erhebliche Schwierigkeiten, das benötigte Personal in ausreichender Zahl zu rekrutieren“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Zeitarbeit (BZA), Volker Enkerts, der „Welt“ von Montag. Vor allem in den technischen sowie den Metall- und Elektroberufen sei das Angebot knapp. Das gleiche gelte aber auch für die oft als Leiharbeiter angestellten Hilfsarbeiter.
Ein wichtiger Teil des Aufschwungs am Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren geht auf neue Stellen in der Leiharbeit zurück. Gewerkschaften beklagen dies, da dadurch und durch die steigende Zahl befristeter Verträge die Zahl der Normal-Arbeitsverhältnisse sinke. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) waren im Februar rund 873.000 Leiharbeiter beschäftigt. Dies sei aber nur ein leichter Zuwachs, obwohl die Nachfrage deutlich gestiegen sei, beklagte Enkerts.
Nach Angaben des BZA-Chefs übernahmen zuletzt Kunden der Leiharbeit-Firmen in „erheblichem Maße Zeitarbeitnehmer“. Die Übernahme von Leiharbeitern in eine feste Anstellung ist auch der Effekt, den sich die Politik von Leiharbeit versprach, als sie die Regeln dafür lockerte.