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Ghana: Kinderarbeit belastet Lieferketten im Goldhandel

Tausende Kinder sind in Ghanas Goldminen beschäftigt. Nach einem heute veröffentlichten Bericht der Organisation Human Right Watch sollen die meist zwischen 15 und 17 Jahre alten Kinder in den Schächten arbeiten und unter anderem für die Zerkleinerung der Erze und deren Bearbeitung mit Quecksilber zuständig sein.

Accra (csr-news) > Tausende Kinder sind in Ghanas Goldminen beschäftigt. Nach einem heute veröffentlichten Bericht der Organisation Human Right Watch sollen die meist zwischen 15 und 17 Jahre alten Kinder in den Schächten arbeiten und unter anderem für die Zerkleinerung der Erze und deren Bearbeitung mit Quecksilber zuständig sein. „In einzelnen Fällen mag die Arbeit für die Kinder akzeptabel sein. Doch Ghanas nicht-lizensierte Minen sind sehr gefährlich und dort sollen Kinder nicht arbeiten”, so Juliane Kippenberg, Kinderrechtsexpertin von Human Rights Watch und Verfasserin des Berichts “Precious Metal, Cheap Labor: Child Labor and Corporate Responsibility in Ghana’s Artisanal Gold Mines”. „Wenn Firmen in Ghana Gold kaufen, dann sollen sie ihre gesamte Lieferkette kontrollieren und sicherstellen, dass sie nicht von Kinderarbeit profitieren.“ Die meisten Kinder, die in den Minen arbeiten, besuchen eine Schule, und einige arbeiten, um ihre Schulkosten bezahlen zu können. Doch viele gehen nur unregelmäßig in die Schule oder brechen die Schule ab.

Human Rights Watch hat seit 2013 vor Ort den Einsatz von Kindern in Goldminen in den westlichen, zentralen und Ashanti-Gebieten des Landes untersucht. Dabei wurden Goldminen sowie Orte zur Weiterverarbeitung besucht. 160 Personen wurden interviewt, darunter 44 minderjährige Bergarbeiter zwischen 9 und 17 Jahren. Außerdem wurden 20 Goldhändler in Ghana und Goldraffinerien außerhalb des Landes getroffen. Große internationale Goldraffinerien aus der Schweiz, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und anderen Ländern verwenden Gold aus dem Kleinbergbau in Ghana, das zu den zehn wichtigsten Goldproduzenten weltweit gehört. Die Lieferkette gleicht einem Trichter: Viele Händler kaufen Gold bei vielen Minen und immer weniger Firmen sind am unteren Ende der Lieferkette zu finden, bis nur noch wenige internationale Firmen übrigbleiben. Nachdem das Gold veredelt worden ist, wird es an Banken, Juweliere, die Elektronikindustrie und andere Unternehmen verkauft.

Der Report zum Download.


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