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DNWE: Das wirtschaftsethische Netzwerk und der Mittelstand

„Markt. Mensch. Mittelstand. Unternehmerische Verantwortung lernen und leben“ lautet das Thema der kommenden Jahrestagung des Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE). Die Konferenz findet vom 13. bis 15. September in Heilbronn statt. CSR NEWS wollte von der amtierenden DNWE-Vorsitzenden Annette Kleinfeld wissen, was das wirtschaftsethische Netzwerk für den Mittelstand zu bieten hat.

Berlin (csr-news) – „Markt. Mensch. Mittelstand. Unternehmerische Verantwortung lernen und leben“ lautet das Thema der kommenden Jahrestagung des Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE). Die Konferenz findet vom 13. bis 15. September in Zusammenarbeit mit der German Graduate School of Management & Law in Heilbronn statt. Dort soll zudem eine “Heilbronner Erklärung zur gesellschaftlichen Verantwortung in der Wirtschaft” präsentiert werden. CSR NEWS wollte von der amtierenden DNWE-Vorsitzenden Annette Kleinfeld wissen, was das wirtschaftsethische Netzwerk für den Mittelstand zu bieten hat. Das Gespräch führte Achim Halfmann.

Frau Dr. Kleinfeld, wie stark ist der Mittelstand im Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik vertreten?

Dr. Annette Kleinfeld: Viele Vertreter des Mittelstandes sind persönliche Mitglieder im DNWE. Und seit wir unsere Beitragskategorien für Unternehmensmitgliedschaften nach Größe differenziert haben, treten zunehmend mittelständische Firmen unserem Netzwerk bei. Der Mittelstand ist eine wichtige Zielgruppe für das DNWE, mittelständische Themen spielen bei uns eine wichtige Rolle – wie zugespitzt auf der diesjährigen Jahrestagung zu sehen sein wird. Das DNWE ist deshalb ein gutes Forum, um deutlich zu machen: Der Mittelstand steht zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung – auch wenn das nicht immer so wahrgenommen wird.

Gibt es Besonderheiten bei der Corporate Social Responsibility im Mittelstand?

CSR-Hochglanzbroschüren sind jedenfalls nicht kennzeichnend für mittelständische Unternehmen, die häufig Gutes tun, ohne groß darüber zu reden. Auf unserer Jahrestagung wird einiges über das zu hören sein, was schon alles geschieht. Vielfach ist das Engagement des Mittelstandes nicht strukturiert aufbereitet. Das ändert sich langsam, weil auch mittelständische Unternehmen zunehmend in die Situation kommen, sich für ihre gesellschaftliche Rolle rechtfertigen zu müssen. Typisch für den Mittelstand sind ein langfristig orientiertes unternehmerisches Denken und die Arbeitnehmerorientierung. Letztere wird in Zeiten des Fachkräftemangels noch verstärkt. Auf der DNWE-Jahrestagung wird es auch darum gehen, wie sich diese mittelständischen Besonderheiten auf die CSR auswirken und was andere Gruppen davon lernen können.

Auf der Jahrestagung wird auch die DNWE-Mitgliederversammlung stattfinden. Angesichts einer finanziellen Krise und des überraschenden Rücktritts von Vorstandsmitgliedern hat der Verein im vergangenen Jahr einen Reformprozess begonnen. Wie weit sind Sie damit gekommen?

Die Situation unseres Vereins war nicht ohne Brisanz, denn das Defizit hatte strukturelle Gründe. Und zugleich erklärten die Mitglieder, einer Beitragserhöhung erst nach inhaltlichen Reformschritten zustimmen zu wollen. Unser Haushalt 2012 ist daher ein Sparhaushalt, wir haben etwa die Geschäftsstelle verkleinert. Zugleich sind wir dabei, das DNWE in einem intensiven Dialog mit den Mitgliedern neu zu positionieren. In Zukunft soll unser wirtschaftsethisches Netzwerk nicht nur Wissenschaftler und Unternehmenspraktiker miteinander in den Dialog bringen, sondern als Multi-Stakeholder-Forum Politik und Zivilgesellschaft einbeziehen. Dabei wollen wir verstärkt Themen wie Menschenrechte oder Arbeitsbedingungen in der Zulieferkette berücksichtigen. Und organisatorisch geht die Entwicklung in Richtung eines schlanken Vorstands bei gleichzeitig stärkerem Gewicht der Regionalforen- und Arbeitskreisleiter.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das DNWE im Internet: www.dnwe.de

Zum Programm der DNWE-Jahrestagung vom 13. bis 15. September in Heilbronn >> geht es hier.


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