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ZDF berichtet zu gesellschaftlichem Engagement und unternehmerischer Verantwortung

Es ist bereits der vierte Nachhaltigkeitsbericht, den der öffentlich-rechtlicher Sender ZDF vor wenigen Tagen veröffentlicht hat. Aber es ist der erste, der dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex entspricht und sich damit an anerkannten Berichtsstandards orientiert. In der Medien- und vor allem der TV-Branche hätten sich solche Leitlinien bislang nicht durchgesetzt, räumt Intendant Thomas Bellut im Vorwort ein.

Mainz (csr-news) > Es ist bereits der vierte Nachhaltigkeitsbericht, den der öffentlich-rechtlicher Sender ZDF vor wenigen Tagen veröffentlicht hat. Aber es ist der erste, der dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex entspricht und sich damit an anerkannten Berichtsstandards orientiert. In der Medien- und vor allem der TV-Branche hätten sich solche Leitlinien bislang nicht durchgesetzt, räumt Intendant Thomas Bellut im Vorwort ein.

Ist die Berichterstattung zu wenig ausgewogen? Geben die öffentlich-rechtlichen Programme zu viel Geld für die Sportberichterstattung aus? Sollten ARD und ZDF zusammengelegt werden? Fragen wie sie in den vergangenen Wochen diskutiert wurden. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss seine Legitimation immer wieder gegenüber einer kritischen Öffentlichkeit verteidigen. Mit einem jährlichen Budget von rund 2,2 Milliarden Euro muss der Mainzer Sender seinen Betrieb finanzieren. Gelder die aus dem für alle Haushalte verpflichtenden Rundfunkbeitrag stammen. Entsprechend hoch sollte die Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit sein. Genau die will das ZDF mit seinem Nachhaltigkeitsbericht herstellen. Intendant Thomas Bellut: “Das ZDF engagiert sich für Nachhaltigkeit, auch um in seinem Programm glaubwürdig zu sein.” Wer jetzt einen offenen Einblick in die Sendeanstalt erwartet, der wird allerdings enttäuscht.

“Verbindlich Werte vermitteln” heißt der Titel des Berichts, der Auskunft über das gesellschaftliche Engagement und die Unternehmensverantwortung bezogen auf das Geschäftsjahr 2015 gibt. Konkreter wird vor allem zu Umweltaspekten berichtet, entsprechend der DNK-Kriterien 11-13, beispielsweise die Scope 2-Emissionen. Diese haben sich im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr von 17.217 Tonnen CO2 auf 16.705 Tonnen CO2 reduziert. Um die Emissionen des vergangenen Jahres zu kompensieren, müssten 334.100qm Wald aufgeforstet werden, heißt es im Bericht. Gemacht wurde das allerdings nicht. Angaben zu Geschäftsreisen und Logistik sind eher spärlich. Knapp über 7 Millionen Personenkilometer wurden mit der Bahn zurückgelegt. Weil diese laut Bahnangaben zu 100 Prozent mit Ökostrom zurückgelegt wurden, ist dieser Teil der Geschäftsreisen als klimaneutral aufgeführt. Leider fehlt der Vergleich zu den sonstigen Geschäftsreisen. Auch beim Thema Logistik orientiert man sich an den Angaben des GoGreen-Programms der Deutschen Post DHL. Bei den angegebenen 11 Kilogramm kompensierter CO2-Emissionen fehlt entweder eine Bezugsgröße, oder das Programm wurde nur in einem sehr bescheidenen Rahmen genutzt.

Interessant wären noch Angaben zu den Produktionsbedingungen. Inzwischen haben sich einige Initiativen gebildet, die einen verantwortungsvolleren Ansatz bei der Film- und Fernsehproduktion fördern wollen. Eine davon ist der grüne Drehpass der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Den grünen Drehpass bekommen Produktionen, wenn sie besonders umweltschonend agieren und dabei auf geringen Energieverbrauch achten sowie möglichst wenig Müll verursachen. Dazu gehört aber auch ein Catering mit regionalen und saisonalen Produkten und am Ende eine Ökobilanz. Die ZDF-Produktion der Quiz-Champion hat im vergangenen Jahr als erste Fernsehproduktion den grünen Drehpass erhalten. Genauere Angaben lassen sich dem Nachhaltigkeitsbericht nicht entnehmen. Aber die Auszeichnung könnte ein Signal sein, in Zukunft verstärkt auf umweltfreundliche Fernsehproduktionen zu setzen.

Der vollständige ZDF-Nachhaltigkeitsbericht “Verbindlich Werte vermitteln” zum Download.


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