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Verbraucherinteresse an nachhaltiger Mode steigt – Marken wenig bekannt

Hamburg (csr-news) > Das Interesse für Mode und aktuelle Modetrends unter den Deutschen ist hoch. Sechs von zehn Befragten schätzen sich als modeinteressiert ein. Knapp die Hälfte der 1.019 befragten Konsumenten meint zudem, sich gut bei aktuellen Modetrends auszukennen. Ergebnisse einer Studie, die das Marktforschungsinstitut Dr. Grieger & Cie. über Konsumenteneinstellungen und -erwartungen zu nachhaltiger Mode durchgeführt hat. Dabei zeigt sich, das erklärte Interesse an fair produzierten Textilien nimmt zu, die Kaufentscheidung wird allerdings deutlich seltener davon beeinflusst.

Knapp drei Viertel der Befragten halten Nachhaltigkeit in Bezug auf Bekleidung für wichtig. So haben drei von zehn Deutschen in den letzten zwölf Monaten mindestens ein nachhaltig produziertes Kleidungsstück gekauft. Am häufigsten wird derzeit bei den großen und preiswerten Fast-Fashion-Anbietern (H&M, C&A, Aldi und Lidl) gekauft, die zum Teil bereits nachhaltige Mode anbieten. Verbraucher wünschen sich auch von Fast-Fashion-Anbietern mehr nachhaltige Mode im Sortiment.

Slow-Fashion-Studie-Infografik

Besonders wichtig ist den Verbraucher die Qualität, der Preis und die verwendeten Materialien. Modetrends und die Bekanntheit der Marke gelten als die unwichtigsten Kaufaspekte. Aber auch eine faire Produktion wird nur von 17,9 Prozent der Konsumenten als sehr wichtiges und von 34,7 Prozent als wichtiges Kaufkriterium genannt. So verwundert es auch nicht, wenn zahlreiche der Hersteller nachhaltiger Textilien wenig bekannt sind. Nur knapp jeder fünfte Befragte kennt etwa Hessnatur, kleinere Label wie Armedangels sind weniger als zehn Prozent der Befragten ein Begriff. Die bekanntesten nachhaltigen Modeshops sind Waschbär, Grüne Erde und Hessnatur, die meisten nachhaltigen Modeshops und Labels sind allerdings weitgehend unbekannt.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine hohe Bekanntheit nicht automatisch zu höheren Absatzzahlen führt und Käufe nicht zwingend in guten Käuferbewertungen resultieren. Um die Kaufbereitschaft für nachhaltige Mode zu steigern, müssten die Befragten sichergehen können, dass die gekauften Produkte zu 100 Prozent nachhaltig sind. Orientierung können hier Nachhaltigkeitssiegel geben: Sechs von zehn Befragten sind Gütesiegel beim Kauf von Kleidung wichtig. Der blaue Engel ist das bekannteste Nachhaltigkeitssiegel. Am ehesten werden C&A und Adidas aus Verbrauchersicht zugetraut, nachhaltige Mode herzustellen.

Allerdings spielt ein Nachhaltigkeitsaspekt bei den Verbrauchern eine große Rolle, auch wenn er nicht extra so benannt wird. Langlebigkeit wird von den Konsumenten sehr geschätzt, ebenso wie die dafür notwendige Qualität der Textilien. So werden Lieblingsstücke im Schnitt neun Jahre aufbewahrt und getragen.

 

 

 

 


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