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Umfrage: Touristischer Nachwuchs plädiert für fairen Tourismus

Was sagt der touristische Nachwuchs zu aktuell viel diskutierten Themen der Reisebranche? Zum zweiten Mal hat der Travel Industry Club (TIC) in Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin fvw und der IUBH School of Business and Management in Bad Honnef rund 150 Nachwuchskräfte der Reisebranche befragt. In diesem Jahr lag der Fokus auf Themen wie Fair-Trade-Tourismus, Share Economy und die Auswirkungen der Pariser Terroranschläge auf das Reiseverhalten.

Bonn (csr-news) > Was sagt der touristische Nachwuchs zu aktuell viel diskutierten Themen der Reisebranche? Zum zweiten Mal hat der Travel Industry Club (TIC) in Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin fvw und der IUBH School of Business and Management in Bad Honnef rund 150 Nachwuchskräfte der Reisebranche befragt. In diesem Jahr lag der Fokus auf Themen wie Fair-Trade-Tourismus, Share Economy und die Auswirkungen der Pariser Terroranschläge auf das Reiseverhalten.

Fair Trade wird im Tourismus an Einfluss gewinnen

„Die Young Professionals sind es, die in Zukunft unsere Branche voranbringen, ihre Einschätzungen sind daher von großer Bedeutung“, sagt Dirk Bremer, President TIC. „Die Umfrageergebnisse machen deutlich, in welche Richtung die touristische Entwicklung aus Sicht der Macher und Beweger von morgen gehen wird – und liefern die Grundlage dafür, schon heute die richtigen Weichen stellen zu können.“ Eines der an Bedeutung weiter zunehmenden Themen der Branche ist Nachhaltigkeit im Tourismus. So verwundert es nicht, dass mehr als drei Viertel der befragten Nachwuchskräfte den Fair-Trade-Tourismus als wichtiges Branchenthema bewerten. Sie stützen damit jüngste Erkenntnisse aus der Wissenschaft: „Wenn Tourismus nicht fair ist, ist er auch nicht zukunftsfähig“, lautet das Resümee von Janine Bäker, die über Fair Trade im Tourismus 2012 ihre Bachelorarbeit schrieb. Fair Trade wird im Tourismus also an Einfluss gewinnen und dabei auf faire Bezahlung und faire Preise, Nachhaltigkeit, Unterstützung der lokalen Wirtschaft sowie die Integration der Einheimischen in den Tourismus achten. Der touristische Nachwuchs plädiert dafür, fairen Tourismus verstärkt in den Vordergrund zu rücken und gleichzeitig Zertifikate zu entwickeln, die Qualitätsstandards sowie die faire und nachhaltige Verwendung von Ressourcen der jeweiligen Destinationen garantieren.

 Chancen durch Share Economy, aber auch Risiken

Auch dem wachsenden Trend der Share Economy stehen die Befragten positiv gegenüber. Mehr als die Hälfte sieht darin eine große Chance und glaubt, dass die Share Economy den Wettbewerb steigern, Innovationen und Nischenprodukte fördern und die touristische Vielfalt vergrößern kann. Auch ist nach Meinung der Nachwuchskräfte die Zielgruppe dieses touristischen Angebots eine andere als die der klassischen Anbieter. Aber auch ein Viertel der touristischen Nachwuchskräfte sieht in der Share Economy die Gefahr eines unfairen Wettbewerbs, da es noch keine einheitlichen Regeln und Gesetze für gewerbliche und private Anbieter gibt. Als Beispiel wurde hier vor allem die Hotellerie genannt, die sich immer stärker mit Umweltschutzauflagen konfrontiert sieht, während private Unterkunftsanbieter diese nicht befolgen müssen.

Eine aktuell zu beobachtende Entwicklung macht auch vor den Millennials nicht Halt: Ägypten, die Türkei oder auch die Vereinigten Arabischen Emirate haben seit dem Terroranschlag in Paris als Reisedestination das Nachsehen. Die Befragten geben zwar an, dass sich ihr generelles Reiseverhalten als Folge der Ereignisse eher nicht ändern wird, die genannten Länder wollen sie aber weniger bis gar nicht bereisen. Interessant ist, dass Frauen sich von dem Anschlag in ihrem Reiseverhalten mehr beeinflussen lassen als Männer.


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