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Immer noch Palmöl aus Regenwaldzerstörung in globalen Lieferketten

Trotz Selbstverpflichtung können zahlreiche Unternehmen nicht nachweisen, dass in ihren Lieferketten kein Palmöl fragwürdiger Herkunft enthalten ist. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung der Umweltschutzorganisation Greenpeace. 14 global agierende Unternehmen, die sich in den letzten Jahren selber zu mehr Waldschutz verpflichtet hatten, wurden dafür unter die Lupe genommen. Greenpeace bewertete die eigenen Angaben der Unternehmen. So wurde beispielsweise geprüft, ob sie ihr Palmöl zur Plantage zurückverfolgen können, ob sich ihre Zulieferer an die Vorgaben zu Waldschutz halten und wie mit Zulieferern verfahren wird, die weiterhin Wälder zerstören.

Jakarta/Hamburg (csr-news) > Trotz Selbstverpflichtung können zahlreiche Unternehmen nicht nachweisen, dass in ihren Lieferketten kein Palmöl fragwürdiger Herkunft enthalten ist. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung der Umweltschutzorganisation Greenpeace. 14 global agierende Unternehmen, die sich in den letzten Jahren selber zu mehr Waldschutz verpflichtet hatten, wurden dafür unter die Lupe genommen. Greenpeace bewertete die eigenen Angaben der Unternehmen. So wurde beispielsweise geprüft, ob sie ihr Palmöl zur Plantage zurückverfolgen können, ob sich ihre Zulieferer an die Vorgaben zu Waldschutz halten und wie mit Zulieferern verfahren wird, die weiterhin Wälder zerstören.

Dabei zeigte sich, dass kein Unternehmen komplette Listen der Zulieferer veröffentlicht und auch die Zulieferer, von denen aufgrund von Verstößen kein Palmöl mehr bezogen wird, werden nicht genannt. Zudem würde es an einer unabhängigen Überprüfung mangeln, ob Zulieferer die Vorgaben der Unternehmen einhalten. Von den 14 untersuchten Unternehmen konnten nur Ferrero seinen Palmölbezug zu 100 Prozent bis zur Plantage zurückverfolgen. Erkennbare Fortschritte und ein hoher Standard wurden auch Nestle bescheinigt, vor allem bei der Rückverfolgbarkeit des Palmöls und bei der Sicherstellung, dass dieses nicht von Zulieferern kommt, die den Regenwald zerstören. Viele namhafte Marken wie Colgate-Palmolive, Johnson & Johnson oder PepsiCo konnten dagegen nicht ausschließen, dass in ihren Produkten Palmöl aus Regenwaldzerstörung landet.

Deutschland verbraucht jährlich rund 1,3 Millionen Tonnen Palmöl und ist damit weltweit eines der Länder mit dem höchsten Verbrauch. „Auch der hohe Palmölverbrauch hierzulande erhöht den Druck auf die Wälder und trägt zum Schwinden des Lebensraums von bedrohten Arten wie Orang Utans bei“, so Gesche Jürgens, Waldexpertin von Greenpeace. Die Situation der Regenwälder Indonesiens ist dramatisch: Seit 1990 ging mit rund 31 Millionen Hektar eine Waldfläche fast so groß wie Deutschland verloren. Die Zerstörung von Wäldern und Torfmooren, unter anderem für Palmölplantagen schuf die Voraussetzung für die katastrophalen Waldbrände, die im vergangenen Jahr über Indonesien hinwegfegten. Die Feuer setzten in drei Wochen mehr klimaschädliches CO2 frei als Deutschland in einem Jahr. Der wirtschaftliche Schaden für Indonesien wird auf circa 16 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Die Ergebnisse:

greenpeace

 

 

 


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