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Internationales Treffen in Brüssel diskutiert Nachhaltigkeitsberichterstattung

In den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union muss bis zum Ende des Jahres die EU-Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung in nationales Recht umgesetzt werden. Bislang gibt es in Europa sehr verschiedene Ansätze zur Offenlegung. Lassen sich die verschiedenen Modelle vereinheitlichen? Ein Workshop des RNE hat sich mit u.a. mit dieser Frage beschäftigt.

Berlin (csr-news) > In den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union muss bis zum Ende des Jahres die EU-Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung in nationales Recht umgesetzt werden. Ab dem kommenden Jahr müssen Unternehmen und Gesellschaften mit mehr als 500 Beschäftigten verbindlich Daten zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, zur Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption bereitstellen. Vor diesem Hintergrund hat Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und die griechische QualityNet Foundation in Brüssel einen Workshop veranstaltet. Es ging um den Austausch von Erfahrungswerten, die in den einzelnen Mitgliedsstaaten mit ihren unterschiedlichen Ansätzen zur Berichterstattung gemacht werden. Lassen sich die verschiedenen Modelle vereinheitlichen, um die europäischen Rechtsvorgaben zu erfüllen?

Rund 70 Teilnehmende aus zehn Ländern diskutierten Wege in die Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung. RNE-Vorsitzende Marlehn Thieme forderte von Politik und Unternehmen gleichermaßen ein entschlossenes Eintreten für eine nachhaltige Entwicklung. Nicolas Bernier Abad von der Europäischen Kommission erläuterte die Ziele der EU-Richtlinie und die nächsten Schritte zu einer unverbindlichen Empfehlung, wie die Berichtspflicht erfüllt werden könne. Diese soll bis Ende 2016 vorliegen.

Karl Falkenberg, Senior Advisor für Nachhaltige Entwicklung im European Political Strategy Center (EPSC, Belgien) sieht die Relevanz der Veranstaltung im weiteren Kontext der Sustainable Development Goals (SDGs): „Laut UNEP entwickeln sich die meisten Nachhaltigkeitsindikatoren negativ. Das verursacht immense Schäden, die große finanzielle Risiken darstellen. Dies gilt auch für die EU. Die Umsetzung der SDGs ist daher eine Agenda des Wandelns, für die wir valide Transparenz und klare, richtungsweisende Ziele brauchen, auf die wir uns verständigen müssen.“

Aus Sicht des RNE war die Veranstaltung ein voller Erfolg. „Es war wichtig, in Brüssel Vertreter aus der Politik, von Unternehmen, Investoren, der EU-Kommission und von Nichtregierungsorganisationen an einen Tisch zu bringen“, so Marlehn Thieme. „Nur so können wir einem gemeinsamen Verständnis wirksamen Nachhaltigkeitshandelns von Unternehmen näher rücken.“


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