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Nachhaltigkeit als politischer Oberbegriff

Nachhaltigkeit sollte auch auf europäischer Ebene ein Oberbegriff für politische Entscheidungen sein, der aber auch auf allen Fachbereichen effektiv angewendet werden muss. Diese Forderung erhob Karl Falkenberg am Mittwochabend während der Sitzung des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung. Falkenberg ist seit September des vergangenen Jahres Sonderberater für nachhaltige Entwicklung beim European Political Strategy Center der EU-Kommission. Er bezeichnete die institutionelle Verankerung der Nachhaltigkeit in Deutschland als vorbildhaft.

Berlin (csr-news) > Nachhaltigkeit sollte auch auf europäischer Ebene ein Oberbegriff für politische Entscheidungen sein, der aber auch auf allen Fachbereichen effektiv angewendet werden muss. Diese Forderung erhob Karl Falkenberg am Mittwochabend während der Sitzung des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung. Falkenberg ist seit September des vergangenen Jahres Sonderberater für nachhaltige Entwicklung beim European Political Strategy Center der EU-Kommission. Er bezeichnete die institutionelle Verankerung der Nachhaltigkeit in Deutschland als vorbildhaft. “Es gibt in Deutschland in dem Bereich vielfältige Möglichkeiten, die man nach Europa mitnehmen kann”, so sein Urteil.

Falkenberg sprach sich vor den Abgeordneten dafür aus, die Strategie “Europa 2020” fortzuschreiben. Allerdings müssten die Zielgrößen, die vor fünf Jahren durchaus sinnvoll gewesen seien, angepasst werden. Was den Zeitrahmen angeht, so verwies er auf die in New York verabschiedeten Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. Um diese zu erreichen seien sowohl Indikatoren als auch festgelegte Ziele notwendig. Zudem müssten, wenn der Zeitrahmen beispielsweise bis 2050 gefasst wird, Zielgrößen benannt werden, die unterwegs erreicht werden müssen.

Umsetzung der SDGs ernst nehmen

Fortgeführt werden müsse nach Ansicht Falkenbergs zudem die Indikatorendiskussion. So sei etwa der Indikator Durchschnittseinkommen nicht mehr aussagekräftig, wenn die Schere bei der Einkommensverteilung immer weiter auseinandergehe. “Wir brauchen präzisere Messungen”, sagte Falkenberg und sprach sich in dem Zusammenhang unter anderem für eine Erweiterung des Bruttosozialproduktes um bestimmte wirtschaftlich, sozialpolitisch und umweltpolitisch relevante Bereiche aus.

Mit Blick auf die in New York verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele müsse Europa nun zeigen, dass es auch deren Umsetzung ernst nehme. Das sei umso wichtiger, da vor allem weltweit viele Trends nicht in die richtige Richtung zeigten, so Falkenberg. So sei bekannt, dass die Herstellung von Lebensmitteln oft nicht nachhaltig ist – ebenso der Umgang mit den Böden und die Produktion von Energie. Daher sei es richtig, dass der für Nachhaltigkeit zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, im Nachgang der Konferenz von New York gesagt habe, wolle Europa die SDGs umsetzen, müsse es heraus aus seiner Komfortzone.

 


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