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Kommunikation von Flüchtlingsengagement der Handelsbranche – (K)ein Thema für die Öffentlichkeit

Mehr als eine Million Flüchtlinge sind im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen und der Zustrom ist nach wie vor ungebrochen. Für eine Willkommenskultur und für eine erfolgreiche Integration setzen sich dabei auch immer mehr Unternehmen ein. Nicht alle sprechen offen darüber, denn längst ist die gesellschaftliche Stimmung stark gespalten. Einer hilfsbereiten Willkommenskultur steht die ablehnende Haltung einer Angstkultur gegenüber. Das Kölner EHI Retail Institute hat Handelsunternehmen nach ihrem Vorgehen befragt.

Köln (csr-news) > Mehr als eine Million Flüchtlinge sind im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen und der Zustrom ist nach wie vor ungebrochen. Für eine Willkommenskultur und für eine erfolgreiche Integration setzen sich dabei auch immer mehr Unternehmen ein. Nicht alle sprechen offen darüber, denn längst ist die gesellschaftliche Stimmung stark gespalten. Einer hilfsbereiten Willkommenskultur steht die ablehnende Haltung einer Angstkultur gegenüber. Das Kölner EHI Retail Institute hat Handelsunternehmen nach ihrem Vorgehen befragt.

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Quelle: EHI Retail Institut „Handels-PR Flüchtlingshilfe“

Was bedeutet ihr Engagement für Flüchtlinge für die Unternehmen der Handelsbranche? Sollten sie ihre Aktivitäten offen kommunizieren und damit ein klares Zeichen setzen oder ist stillschweigendes Engagement besser? Forscher des Kölner EHI Retail Instituts haben dazu Händler und Hersteller befragt. Eines wurde dabei deutlich: Die Unternehmen haben eine klare Haltung und lassen sich nicht von möglichen Shitstorms abschrecken. Aber es zeigte sich auch, nicht jedes Thema ist für die Kommunikation geeignet.

Öffentliche Kommunikation umstritten

Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der 82 befragten Unternehmen engagieren sich mit Sach- oder Geldspenden, Arbeitsplatzangeboten oder in anderer Form in der Flüchtlingshilfe. Nur ungefähr die Hälfte von ihnen hält dieses Engagement für ein geeignetes Thema für die externe Kommunikation. Als Gründe für die Entscheidung, den Einsatz in der Flüchtlingshilfe öffentlich zu machen, geben die meisten (41 Prozent) an, zeigen zu wollen, dass sie gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Als weiterer Grund wurde von 27 Prozent genannt, damit auch andere zu motivieren. Vielen Unternehmen (19 Prozent) ist es zudem wichtig, damit eindeutig Position zu beziehen.

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Quelle: EHI Retail Institut „Handels-PR Flüchtlingshilfe“

Auf der anderen Seite lehnen es genauso viele Unternehmen der Handelsbranche ab, ihr Engagement öffentlich zu kommunizieren, vor allem, weil sie (49 Prozent) das Thema „Flüchtlingshilfe“ nicht zur Selbstdarstellung nutzen möchten. Nur gut ein Zehntel macht ihr Engagement nicht öffentlich, weil sie sich nicht angreifbar machen wollen. Ein kleiner Teil von rund fünf Prozent hält die Größenordnung ihres Engagements allerdings auch schlichtweg für zu gering, um dazu öffentliche Kommunikation zu betreiben.

Interne Kommunikation sinnvoll

Anders sieht es bei der internen Kommunikation aus. Fast alle (89 Prozent) möchten ihre Mitarbeiter/innen am Flüchtlingsengagement teilhaben lassen und kommunizieren dies in das Unternehmen hinein. Deutlich über die Hälfte involvieren die Mitarbeiter/innen direkt in die Aktionen. Gut 40 Prozent hoffen mit ihrem Vorbild, die Mitarbeiter/innen zu weiterem Engagement zu motivieren.

(K)eine Imagefrage

Knapp zwei Drittel der in der Flüchtlingshilfe engagierten Unternehmen glauben, dass sich der Einsatz auf das Image auswirken wird. Von ihnen ist etwas mehr als die Hälfte der Ansicht, dass diese Auswirkungen eher positiv sein werden. Die Übrigen kalkulieren auch negative Reaktionen mit ein. Etwa ein Drittel glaubt gar nicht, dass das Engagement eine Relevanz für das Unternehmensimage hat.

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Quelle: EHI Retail Institut „Handels-PR Flüchtlingshilfe“

Die Unternehmen (23 Prozent), die sich nicht in der Flüchtlingshilfe engagieren, haben ihren Fokus bereits auf andere soziale oder gesellschaftliche Aktionen gelegt. Kaum einer schließt die Flüchtlingshilfe aufgrund möglicher negativer Reaktionen aus.

 

Wie Unternehmen Flüchtlinge integrieren ist auch Thema des aktuellen CSR-MAGAZINS “Bunte Arbeitswelt”.

 

 


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