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Wie junge Modemacher Nachhaltigkeit im Geschäftsmodell etablieren

Mode ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – und in (fast) jeder Form und Farbe erhältlich. Doch während der aktuelle Modetrend bei der Auswahl von T-Shirt, Hose oder Business-Anzug zum Teil eine große Rolle spielt, ist das Thema Nachhaltigkeit erst noch auf dem Vormarsch.

Mannheim (csr-news) > Mode ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – und in (fast) jeder Form und Farbe erhältlich. Doch während der aktuelle Modetrend bei der Auswahl von T-Shirt, Hose oder Business-Anzug zum Teil eine große Rolle spielt, ist das Thema Nachhaltigkeit erst noch auf dem Vormarsch. Beim CSR-Frühstück in den Räumen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar in Mannheim zeigten drei Modelabels, wie man vegane Stoffe, bewussten Konsum und Lieferkettenmanagement von Anfang an im Geschäftsmodell etabliert.

Irina Schönleber-Hartig, Gründerin von lovesign mit Sitz in Aglasterhausen bei Mosbach, lebt seit rund zwei Jahren vegan. Nachdem sie bereits ihre Abschlussarbeit zum Mode-Design-Studium zusammen mit der Tierrechts-Organisation PETA verfasst und pelzfreie Mode entworfen hatte, folgte nun die Gründung des eigenen Modelabels. „Für mich muss Mode nicht nur gut aussehen, sondern auch aufklären“, erklärt Schönleber-Hartig. So hat die Designerin aus dem Neckar-Odenwald-Kreis beispielsweise ein T-Shirt zusammen mit dem veganen Koch Björn Moschinski entworfen; von jedem verkauften T-Shirt ging in der Crowdfunding-Phase ein Teil der Einnahmen an PETA.

Auf einen bewussten Konsum unter dem Motto „Slow Fashion“ setzt das Business-Mode-Label soome. Die Geschäftsführerinnen Jessica Padmanabhan, Christiane Illius und Helga Behrmann haben soome 2013 im Nebenerwerb gegründet und sind mittlerweile mit einem Showroom im Mannheimer Palais Lanz vertreten. „Von Anfang an wollten wir Mode mit Substanz herstellen – keine Kleidung, die zum Wegwerfartikel wird, sondern eine Verbindung aus handwerklicher und nachhaltiger Qualität“, so die gelernte Kommunikationsdesignerin Padmanabhan.

Nachhaltigkeit macht auch vor der Lieferkette nicht halt. Während andere Textilhersteller zum Teil im Ausland produzieren – und hier vor dem Problem stehen, europäische Zertifizierungsstandards auch vor Ort umzusetzen – hat sich die Mannheimer Stork&Fox GmbH dafür entschieden, nur noch in Deutschland zu fertigen. „Hier können wir persönlich überprüfen, dass Qualität und Arbeitsbedingungen stimmen“, sind sich die beiden Geschäftsführer Gabriel Reitz und Felix Groß, die sich auf Premium Street Wear spezialisiert haben, einig.

„Wer heute gründet, und das nicht nur im Modebusiness, muss sich vorab vielen Fragen stellen: Wie stelle ich eine sichere Lieferkette her? Sind meine Kunden bereit, einen höheren Preis für nachhaltige Produkte zu zahlen? Und auch: Was ist mir persönlich die Umsetzung meiner Idee wert?“, betont IHK-Pressesprecherin Andrea Kiefer.

 

 


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