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Neumarkter Lammsbräu weiterhin nachhaltigste Biermarke

Wenn die Berichterstattung über Nachhaltigkeit keine Fragen offen lässt, dann gehört das noch zu den Ausnahmen. Die Nachhaltigkeitsinitiative rank a brand hat inzwischen mehr als 600 Verbrauchermarken untersucht. Nur die wenigsten Unternehmen konnten dabei Antworten auf alle Fragen geben. Die Neumarkter Lammsbräu konnte es und führt deshalb erneut das aktualisierte Brauerei-Ranking der Initiative an.

Berlin (csr-news) > Wenn die Berichterstattung über Nachhaltigkeit keine Fragen offen lässt, dann gehört das noch zu den Ausnahmen. Die Nachhaltigkeitsinitiative rank a brand hat inzwischen mehr als 600 Verbrauchermarken untersucht. Nur die wenigsten Unternehmen konnten dabei Antworten auf alle Fragen geben. Die Neumarkter Lammsbräu konnte es und führt deshalb erneut das aktualisierte Brauerei-Ranking der Initiative an.

Mit dem Ranking soll die Frage beantwortet werden, wie klima- und umweltfreundlich Deutschlands populärste Biermarken gebraut werden? Knapp zwei Jahre liegt die letzte Untersuchung nun zurück. Im Vergleich zum 2013er Ranking konnten sich einige Brauereien deutlich im Ranking verbessern. Allen voran Warsteiner und Paulaner. Die Top-Marke bleibt jedoch mit klarem Vorsprung Neumarkter Lammsbräu.

Seit 23 Jahren Berichte zur Nachhaltigkeit

Neumarkter Lammsbräu, ist Deutschlands beliebteste Bio-Biermarke und kann in diesem Segment einen Marktanteil von über 60 Prozent erreichen. Gegenüber der letzten Bewertung konnte die Brauerei mit ihrem Nachhaltigkeitsengagement noch deutlicher punkten. Die wesentlichen Gründe dafür sind, dass Neumarkter Lammsbräu Bier einerseits ausschließlich mit umweltzertifizierten Rohwaren (bspw. Bioland oder Naturland) hergestellt, andererseits klare Maßnahmen und Zielvorgaben hat und kommuniziert und letztlich auch absolute Ergebnisverbesserungen beispielsweise beim Klimaschutz erreichen konnte. „Die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit, seit nunmehr 23 Jahren, liefert zudem viele weitere Informationen und Kennzahlen zu Themen wie Verpackungs- und Müllaufkommen, Herkunft von Rohwaren aus der Region oder Angaben zum absoluten sowie relativen Wasserverbrauch in der Produktion“, so das Fazit der Autoren des Ranking.

Wesentliche Abstriche im Ranking, im Vergleich zu anderen Brauereien, muss Neumarkter Lammsbräu demgegenüber nur bei den relativen Werten zur Emissions- und Wassereffizienz in der Produktion hinnehmen. Dem liegen Skaleneffekte zugrunde, welche bei Brauereien mit einem größeren Produktionsvolumen effizientere, relative Verbrauchs- und Emissionswerte erzeugen.

Umfangreichere und verbesserte Berichterstattung

Warsteiner und Paulaner haben im Ranking den größten Satz nach oben gemacht. Warsteiner konnte sich zudem den zweiten Platz im Ranking sichern. Die bisher zweitplatzierte Marke Astra, teilt sich hingegen nun mit Paulaner den gemeinsamen dritten Platz. Auch hier ist die umfangreichere und verbesserte Berichterstattung ein wesentlicher Grund. Sowohl Warsteiner als auch Paulaner erlauben nun konkrete Rückschlüsse auf die absolute sowie relative Klimabilanz der Bierproduktion. Gleiches gilt für den Wasserverbrauch. Die jeweils positiv bewertbaren Resultate zur Klima- und Wasserbilanz bildeten schließlich auch die Grundlage für die wesentlich verbesserte Position im Ranking. Bei anderen Themen haben beide Brauereien hingegen noch Nachholbedarf. Konkretere Angaben zum Gebrauch erneuerbarer Energie sowie umweltzertifizierter Rohwaren könnten die Bewertung bei beiden Marken beispielsweise noch verbessern. Paulaner sollte darüber hinaus noch genauere Angaben zu den Resultaten der getroffenen Maßnahmen zur Verringerung des Verpackungsaufkommens machen. Beide Brauereien konnten hingegen mit verbesserten Abfallbilanzen punkten.

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Die Biermarken der großen Brauereikonzerne Anheuser-Busch InBev und Heineken N.V. führen das Mittelfeld im Ranking an, gefolgt von Guinness, Krombacher und Bitburger. Dahinter liegen InBev’s und Heineken’s Marken wie Beck’s, Hasseröder und Heineken, die damit von rank a brand als kaum empfehlenswert eingestuft wurden. Punkte im Ranking lassen solche Biermarken unter anderem deshalb liegen, weil sie überwiegend nur auf Grundlage der Berichterstattung der Brauereigruppen bewertet werden konnten, und nicht auf spezifischer Brauereiebene. Zwar profitieren Marken wie Heineken, Beck’s oder Hasseröder von den guten, relativen Emissions- und Wasserverbrauchswerten auf Gesamtebene der Brauereigruppen. Zu anderen Themen, wie dem Bezug erneuerbarer Energie, Gebrauch umweltzertifizierter Rohwaren oder besseren Bilanzen zum absoluten Verpackungsaufkommen, versäumen es diese Marken jedoch, mit brauereispezifischen Kennzahlen gegebenenfalls noch weitere Punkte im Ranking zu erzielen.

Ein Beispiel: Anheuser-Busch InBev, die größte Brauereigruppe der Welt (Gesamtbierausstoß: 411,5 Millionen Hektoliter in 2014) und Eigner von Biermarken wie Beck’s und Hasseröder, wies mit rund 6,07 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2014 nicht nur die mit Abstand höchsten, absoluten Klimaemissionen auf Gruppenebene auf. Gegenüber dem Jahr 2012 wurde sie sogar noch um rund 14 Prozent gesteigert. Weil jedoch für InBev’s Biermarken wie Beck’s oder Hasseröder keine brauereispezifischen Angaben zur absoluten Klimabilanz öffentlich gemacht wurden, konnte nur die Klimabilanz von Anheuser-Busch InBev auf Gruppenebene in die Wertung einbezogen werden.

Geringe Kommunikationsbereitschaft

Die Schlussgruppe ist auch im 2015er Ranking wieder sehr breit. Die schlechten Rankings für sowohl eigenständige Brauereien wie Augustiner, Flensburger, Störtebecker und Rothaus, als auch für Biermarken von Brauereigruppen wie Jever, Radeberger und Sternburg (alle Radeberger Gruppe) sind vor allem auf eine entweder nicht aussagekräftige oder im Grunde gar nicht existente Berichterstattung zur Nachhaltigkeit zurückzuführen. „Welche Nachhaltigkeitsleistungen solche Brauereien aufweisen, bleibt somit weiterhin nicht wirklich erkenn- und vergleichbar“, so das Fazit.

Brauereien wie Augustiner, Erdinger, Flensburger, Oettinger, Störtebeker, Rothaus und Veltins berichten zwar vereinzelt positiv bewertbares. Insgesamt muss die Nachhaltigkeitsberichterstattung jedoch deutlich verbessert werden, um bessere Rückschlüsse zur gesamten Nachhaltigkeitsleistung der jeweiligen Brauereien treffen zu können. Die Kommunikationsbereitschaft dieser Brauereien ist allerdings nicht sonderlich ausgeprägt. Vor Veröffentlichung des Ranking wurden die Unternehmen um ein Feedback gebeten. Während beispielsweise Neumarkter Lammsbräu, Warsteiner, Krombacher, Bitburger und auch die Radeberger Gruppe von dieser Möglichkeit Gebrauch machten, gab es keine Rückmeldung von Augustiner, Erdinger, Flensburger, Oettinger, Störtebeker, Rothaus und Veltins.


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