Nürnberg (csr-news) – Der Bundesliga-Fußballverein 1. FC Nürnberg richtet sein CSR-Engagement strategisch aus. Gesellschaftliche Verantwortung soll in das Vereins-Leitbild integriert und unter einem Slogan kommuniziert werden. „Die Initiative soll ‚Nürnberg gewinnt‘ heißen und unser ganzes Engagement umfassen“, sagte die CSR-Verantwortliche, Katharina Wildermuth, am Montag in Nürnberg. Bei der Veranstaltung des dortigen CSR-Netzwerks stellte sich ihre Kollegin Anne-Kathrin Laufmann von Werder Bremen der Kritik an der Sponsoringbeziehung ihres Clubs zum Geflügelzüchter Wiesenhof. Prof. Matthias Fifka kritisierte das fehlende CSR-Engagement des Deutschen Fußball-Bundes. „Es gab einen Präsidentenwechsel beim DFB“, sagte der Nürnberger Unternehmensethiker. „Jetzt ist das Thema tot.“
„In gewisser Weise stehen wir noch am Anfang“, so Katharina Wildermuth zur Ausgangslage beim 1. FC Nürnberg. Das soll sich aber nun ändern: Der Verein wird eine CSR-Abteilung gründen und eine Strategie weiterentwickeln, die in der Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts münden soll. Eine hohe Veränderungsbereitschaft und flache Hierarchien würden die Umsetzung dieser Strategie erleichtern, so Wildermuth. Im September wird das Thema CSR den Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten beschäftigen.
Wildermuth selbst hat eine Ausbildung zur CSR-Managerin bei der IHK-Akademie Mittelfranken durchlaufen und wird ihre Aufgabe als Pressesprecherin abgeben, um sich stärker dem Verantwortungsthema widmen zu können.
Einige Maßnahmen hat der 1. FC Nürnberg bereits durchgeführt: Mit einer Stakeholderbefragung ermittelte er die Anforderungen seiner Interessengruppen. Bei der Beschaffung von Büromaterial stellte der Club auf nachhaltige Angebote um. Printmedien erscheinen auf Recyclingpapier bzw. als ePaper. Und in der kommenden Woche wird ein Flüchtlingsprojekt starten.
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Foto unten: Die Diskussionsteilnehmer Dr. Uli Glaser (Netzwerkkoordinator), Anne-Kathrin Laufmann (Werder Bremen), Birgitt Glückl (Deutsche Akademie für Fußballkultur), Katharina Wildermuth (1. FC Nürnberg) und Prof. Matthias Fifka (Universität Erlangen-Nürnberg)
Liebe Redaktion!
Ich beschäftige mich seit über 10 Jahren als Seniorberater mit dem Thema CSR und Nachhaltigkeit, auch was den deutschen Profifußball betrifft. Unter anderem war ich beratend für einen Bundesligasponsor tätig und habe über die Jahre hinweg einen sehr guten und fachlichen Überblick über die Entwicklung des Themas CSR im Deutschen Profifußball gewinnen können.
Daher überrascht mich die Aussage des Herrn Prof. Fifka zum CSR-Engagement des DFB. Ich bin grundsätzlich geneigt, fachliche Aussagen zum Thema CSR differenziert zu betrachten. Aber die Aussage, dass das Thema CSR beim DFB tot sei – und das ggf. ein Präsidentenwechsel der Grund dafür sei, ist, mit Verlaub, kompletter Unsinn und entbehrt jeglicher Grundlage.
Angesichts der eigentlich hohen fachlichen Kompetenz von Herrn Prof. Fifka beim Thema CSR kann ich mir eine solche Aussage nicht wirklich erklären. Wenn die Aussagen zum DFB denn wirklich so öffentlich gefallen sein sollten, dann stünde es Herrn Prof. Fifka gut zu Gesicht, die Fakten zu prüfen und sich mit dem umfangreichen CSR-Engagement des DFB auseinanderzusetzen.
Herauskommen kann eigentlich nur eine förmliche und öffentliche Entschuldigung bei Herrn Niersbach und den vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen CSR-Engagierten des DFB!
Mit freundlichem Gruß!
Sven Griemert
Berater für CSR- und Kommunikationsmanagement
Oberursel, 28. Juli 2015