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Green transformation – Klimaschutz erfolgreich in Unternehmen verankert

Das von der gemeinnützigen Bremer Klimaschutzagentur energiekonsens initiierte Projekt „green transformation“ will Unternehmern und Führungskräften den Weg zu mehr Klimaschutz aufzeigen. Vor zwei Jahren wurde das Projekt innerhalb der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung gestartet. Jetzt wurde Bilanz gezogen.

Bremen (csr-news) > Das von der gemeinnützigen Bremer Klimaschutzagentur energiekonsens initiierte Projekt „green transformation“ will Unternehmern und Führungskräften den Weg zu mehr Klimaschutz aufzeigen. Vor zwei Jahren wurde das Projekt innerhalb der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung gestartet. Jetzt wurde Bilanz gezogen.

Wie kann Klimaschutz für Unternehmen so selbstverständlich werden wie der Jahresabschluss? Dieser Frage ging die Klimaschutzagentur energiekonsens nach und suchte im Rahmen des Projekts „green transformation“ Unternehmen, die sich mit diesen Fragen bereits vorbildlich auseinandergesetzt haben. Der Erfahrungen und Erfolge sollten auf andere Unternehmen übertragen werden. Dazu wurden Klimaschutz-Projekte unterstützt, die zu einer deutlichen und messbaren CO2-Minderung beitragen. „Was dieses Projekt auch im bundesweiten Vergleich ausgezeichnet hat, ist die gelungene Mischung aus Wissensvermittlung durch die klima:akademie, kombiniert mit der Möglichkeit zum direkten Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen“, sagt Martin Grocholl, Geschäftsführer von energiekonsens. „Green transformation förderte eine neue Generation von Fach- und Führungskräften, für die Klimaschutz und erfolgreiches Wirtschaften keine Gegensätze sind“.

 Zehn Vorbildunternehmen

Vor zwei Jahren wurde deutschlandweit mit zehn Vorbildunternehmen begonnen, zu denen auch die Bremer Unternehmen FRoSTA, KAEFER und hanseWasser gehören. Auf der Projektwebseite schildern die Konzerne ihre Erfahrungen mit der Umsetzung von strategischem Klimaschutz im Unternehmen. Auf der Internetseite des Projekts wurden zudem zahlreiche ergänzende Informationen angeboten, sowie Leitfäden und Experteninterviews zum Thema. Abgerundet wurden die Informationen durch ein Weiterbildungsangebot, der klima:akademie, die als Teil des Projekts Führungskräfte auf ihre neue Rolle im Unternehmen vorbereitete. Die klima:akademie bestand aus neun verschiedenen Modulen und richtete sich an Fach- und Führungskräfte aus allen Branchen. Teilnehmer konnten zwischen Themen wie Climate Controlling, Grüne Produktintegration oder Klimafreundliche Beschaffung wählen. Insgesamt haben 80 Unternehmensvertreter die Möglichkeit genutzt, die Seminare zu besuchen. Praktische Einblicke im Rahmen der Veranstaltungen gewährten Referenten der Vorbildunternehmen. Dazu gehörten unter anderem Siemens oder der Outdoor-Bekleidungshersteller Vaude. Mit IGEL Technology aus Bremen, BÜFA Reinigungssysteme aus Oldenburg und dem ATLANTIC Hotel SAIL City aus Bremerhaven konnten zudem drei Unternehmen gewonnen werden, die modellhaft ihren Wandlungsprozess hin zur strategischen Einbindung von Klimaschutz begleiten ließen, mit höchst unterschiedlichen Ergebnissen.

 Lieferkette unter Umweltaspekten optimiert

Beim IT-Unternehmen IGEL Technology, einem der weltweit führenden Hersteller von energieeffizienten Arbeitsplatzrechnern, wird Klimaschutz direkt mit der strategischen Ausrichtung des Standorts Bremen verknüpft. „Besondere Aufgabe unseres Managements ist es, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass in der gesamten Wertschöpfungskette unserer Produkte die Sicherheit der Menschen und der Schutz der Umwelt beachtet werden“, so beschreibt das Unternehmen selber sein Verständnis. So wurde bereits die Lieferkette unter Umweltaspekten optimiert und ein Klimaschutzaktionstag zur Einbindung der rund 200 Mitarbeiter in das Thema durchgeführt. Dieser hat in einer ersten Auswertung zu einer Reduzierung des Stromverbrauchs um 12 Prozent geführt. Auch der im Rahmen des Projekts erstellt Company Carbon Footprint zeigte eine nur minimale Belastung des Klimas durch den Unternehmenssitz in Bremen. Über seine Erfahrungen in dieser Zeit hat das Unternehmen ein Online-Tagebuch geführt.

 Grüner Service sorgt für weniger Emissionen

Auch im Bremerhavener 4-Sterne-Hotel Atlantic Sail City ist die Einbeziehung der Belegschaft von zentraler Bedeutung. Vorschläge und Ideen der Angestellten werden über das neugegründete Green-Team eingereicht. Für die Hotelleitung zahlt sich die strategische Verankerung des Themas im ganzen Unternehmen aus. Hotelgäste können beispielsweise den Grünen Service buchen, der weder Wasser noch Chemikalien für die Zimmerreinigung benötigt und in Folge dessen keine CO2-Emissionen anfallen. Einsparmaßnahmen gab es auch in der Küche, beispielsweise durch die Anschaffung eines neuen Grills, durch den die Betriebsstunden deutlich gesenkt wurden und damit auch eine direkte Auswirkung auf den CO2-Ausstoß erreicht wurde. Seine Erfahrungen hat die Hotelführung im Online-Tagebuch veröffentlicht.

Erkenntnisse aus dem Carbon Footprint

Das Oldenburger Unternehmen BÜFA Reinigungssysteme entwickelt und produziert mit rund 100 Mitarbeitern Reinigungs-, Pflege- und Desinfektionsprodukte. Mit Hilfe der Klimaschutzagentur energiekonsens wurde ein CO2-Fußabdruck für eines der Chemieprodukte erstellt. Dabei zeigte sich, dass 95 Prozent der Emissionen in der Lieferkette entstehen. Eine wichtige Erkenntnis war auch die noch zu dünne Datenlage, so dass beispielsweise die CO2-Emissionen für die Rohwaren geschätzt wurden. Dennoch sollen die gewonnen Erkenntnisse künftig bei der Entwicklung nachhaltiger Produkte helfen. Die Erfahrungen wurden im Online-Tagebuch gesammelt.

Obwohl das Projekt im Juli ausläuft, wird seitens der Klimaschutzagentur eine weitere Zusammenarbeit mit den Modellunternehmen angestrebt. Astrid Stehmeier, Projektleiterin bei energiekonsens, ist sich sicher, dass die Projektergebnisse auch auf lange Sicht genutzt werden können. „Bei unserer Arbeit mit Unternehmen orientieren wir uns bei künftigen Beratungs- und Informationsangeboten an den gemachten Erfahrungen. Außerdem profitieren Unternehmen, die beteiligt waren, dauerhaft von den entstandenen Kontakten zu Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie zu anderen Unternehmensvertretern“, erklärt sie.

Diue Website von green transformation

 

Foto: Martin Grocholl, Geschäftsführer von energiekonsens und Astrid Stehmeier, Projektleiterin von green transformation


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