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Europäische Kommission fördert nachhaltige Entwicklung in Lateinamerika

Mit rund 230 Millionen Euro will die Europäische Kommission die nachhaltige Entwicklung in Lateinamerika und des karibischen Raums unterstützen.

Brüssel (csr-news) > Mit rund 230 Millionen Euro will die Europäische Kommission die nachhaltige Entwicklung in Lateinamerika und des karibischen Raums unterstützen. Konkret gehen die Gelder in neun Projekte, die in einigen Regionen bereits Erfolge verbuchen konnten und sich nun weiteren Herausforderungen stellen. Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Federica Mogherini, erklärte auf dem Gipfeltreffen der EU mit der CELAC (Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten): „Mit diesem neuen EU-Entwicklungshilfepaket wollen wir die Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika weiter stärken und vertiefen. Die neuen Initiativen dienen dazu, die nachhaltige Entwicklung zu unterstützen und inklusives Wachstum und mehr Wohlstand für die kommenden Generationen auf unseren beiden Kontinenten zu fördern.“

Verbesserter Zugang zu sauberem Wasser

Projekte werden unter anderem in Bolivien gefördert, einem der größten Empfänger von EU-Mitteln in Lateinamerika. So wird ein Programm zur Bekämpfung illegaler Drogen unterstützt, das sich gegen den Drogenhandel richtet und den Kokaanbau unter Wahrung der Menschenrechte und des sozialen Dialogs eindämmen will. Weitere Programme dienen der Verbesserung des Zugangs zu Trinkwasser und Sanitärversorgung in städtischen Randgebieten, zur Verbesserung der Bewirtschaftung von Wassereinzugsgebieten, zur Verringerung der Wasserknappheit, Wasserverschmutzung und der Gefahr von Überschwemmungen. Ziel ist es, mehr als 200 000 Menschen den Zugang zu Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung zu ermöglichen. Mit 21 Millionen Euro wird ein Projekt in Kolumbien unterstützt, mit dem die soziale und wirtschaftliche Benachteiligung abgelegener und vom Konflikt betroffener Regionen überwunden werden soll. Es wird erwartet, dass es einkommenswirksame Beschäftigungsmöglichkeiten für fast 2.000 Bauernfamilien und die Existenzgrundlagen von rund 3.000 indigenen und afro-kolumbianischen Familien in den Nationalparks stärkt, wo zahlreiche soziale und ökologische Konflikte bestehen. Diese Maßnahme ist der wichtigste Baustein der EU-Unterstützung für den Friedensprozess in Kolumbien.

Aufbau nachhaltiger landwirtschaftlicher Betriebssysteme

Für Honduras wird ein Programm zur Förderung der Ernährungssicherheit mit rund 30 Millionen Euro unterstützt. Ziel ist es, die Lebensbedingungen von 15.000 ländlichen Haushalten in einer der am stärksten gefährdeten Regionen des Landes zu verbessern. Dazu sollen nachhaltige landwirtschaftliche Betriebssysteme aufgebaut werden, die eine höhere Nahrungsmittelproduktion bei gleichzeitiger Förderung der Bildung und der Ernährung ermöglichen. Ein weiteres Programm will menschenwürdige Arbeitsbedingungen und Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen fördern. Schließlich fließen Gelder in den Aufbau und der Modernisierung der Infrastruktur, damit die ärmsten und am stärksten benachteiligten Regionen Honduras besseren Zugang zu sozialen Dienstleistungen und Handelsmöglichkeiten erhalten.

Unterstützung regionaler Projekte

Andere Projekte die Unterstützung erhalten, haben eher regionale Tragweite. Dazu gehört das mit 15 Millionen Euro unterstützte Programm zur Bekämpfung von Kaffeerost in Zentralamerika. Kaffeerost ist eine Blattkrankheit, von der rund 50 Prozent der Kaffeeanbauplantagen in der Region betroffen sind und die den dort lebenden Kleinerzeugern und ihren Familien erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Das Programm soll zur Verbesserung der Lebensbedingungen von 330.000 Erzeugerfamilien und 6.000 Familienbetrieben in den ausgewählten Kaffeeanbaugebieten in ganz Zentralamerika und der Dominikanischen Republik beitragen.


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