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Medien in der Grauzone: die PR-Expertin Christina Aumayr-Hajek im Interview

Nicht immer trennen Medien ihre redaktionellen von bezahlten Texten. Die Diskussion darüber ist – nicht nur Journalismus-intern – neu entflammt. CSR NEWS bat Journalisten, PR-Experten und Wissenschaftler um ihr Statement. Hier die Einschätzung der österreichischen Kommunikationsexpertin Christina Aumayr-Hajek von Freistil Public Relations.

Wien (csr-news) – Nicht immer trennen Medien ihre redaktionellen von bezahlten Texten. Die Diskussion darüber ist – nicht nur Journalismus-intern – neu entflammt. CSR NEWS bat Journalisten, PR-Experten und Wissenschaftler um ihr Statement. Hier die Einschätzung der österreichischen Kommunikationsexpertin Christina Aumayr-Hajek von Freistil Public Relations.

CSR NEWS: Wo werden journalistische und werbliche Inhalte vermischt?

Mag. Christina Aumayr-Hajek: Überall dort, wo nicht professionell gearbeitet und die konsequente Trennung zwischen Werbung, Public Relation und Journalismus, nicht eingehalten wird.

Welche Verantwortung tragen Unternehmen und ihre Kommunikatoren, um eine solche Vermischung zu verhindern?

Indem die Bereiche Werbung, PR und Journalismus getrennt werden und man die finanzielle Zwangslage viele Medien nicht ausnützt und sich auf Geschäfte, die sich im Graubereich bewegen, nicht einlässt. Werbebotschaften müssen in bezahlten Werbungen kommuniziert werden und Werbeeinschaltungen und Druckkostenzuschüsse sind als solche zu deklarieren. Mit Werbung erkaufte redaktionelle Berichterstattung ist abzulehnen. Für die Öffentlichkeit relevante Informationen können über Medienarbeit transportiert werden und der für die User im Netz relevante Content soll und kann über die verfügbaren Social Media Kanäle kommuniziert werden. Diese Bereiche können sich gelegentlich überschneiden, die inhaltliche Trennung muss aber bestehen bleiben. Im Umgang mit Journalisten gilt es Transparenz zu wahren. Wer ist der Auftraggeber und welches Interesse liegt der Kommunikation zu Grunde? Diese Fragen müssen beantwortet werden. Wer Journalisten umfassend und seriös informiert, kann sich damit nachhaltige und tragfähige Beziehungen aufbauen.

Wie lassen sich werbliche Inhalte über Medien zielgenau kommunizieren – ohne die Unabhängigkeit von Redaktionen zu gefährden?

In dem Werbeeinschaltungen finanziert werden – seriös arbeitende Redaktionen sind mit werblichen Inhalten nicht zu behelligen.

Was denken Sie über das Thema “Content Marketing”, bei dem potentielle Kunden über hochwertige Inhalte interessiert werden sollen?

Katzenbilder, Fotos von Essen, Gewinnspiele. All diese Dinge sind nett, doch leider für ein nachhaltiges Gelingen einer Social Media Präsenz zu wenig. Was der Zielgruppe gefällt, was sie bewegt, worüber die Menschen in der Zielgruppe und ihre Freunde sprechen, all diese Dinge sind in eine Content-Strategie einzubeziehen. Wie kann passender Content gefunden und aufgearbeitet werden? Wie kann das Publikum bestmöglich angesprochen werden? Wie kann der erstellte Content optimal vermarktet werden? Eine durchdachte Content-Strategie stellt das Herzstück professionell betriebener Social Media Kanäle dar und gibt eine schlüssige Antwort auf diese Fragen.

Vielen Dank!

Kontakt: c.aumayr@freistil-pr.at

Mehr zum Thema „CSR in den Medien“ lesen Sie in der Juni-Ausgabe des CSR MAGAZIN: www.csr-magazin.net


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