Nachrichten

Nachhaltigkeit braucht klare Kommunikation und glaubwürdiges Management

Nachhaltige Produkte brauchen eine klare und einfache Kommunikation, die Orientierung vermittelt. „Viele Kunden wissen nicht, was sie kaufen“, sagte die imug-Managerin Annika Schudak (Foto) am Mittwoch in Köln. Weil Konsumenten beim Einkauf von Alltagsprodukten nicht zeitintensiv nachdenken wollten, müssten Unternehmen „Orientierungswissen geben und Faustregeln entwickeln“, so Schudak auf der Tagung „Sustainability – Wege zum nachhaltigen Markenerfolg“ von GS1 Germany.

Köln (csr-news) – Nachhaltige Produkte brauchen eine klare und einfache Kommunikation, die Orientierung vermittelt. „Viele Kunden wissen nicht, was sie kaufen“, sagte die imug-Managerin Annika Schudak (Foto) am Mittwoch in Köln. Weil Konsumenten beim Einkauf von Alltagsprodukten nicht zeitintensiv nachdenken wollten, müssten Unternehmen „Orientierungswissen geben und Faustregeln entwickeln“, so Schudak auf der Tagung „Sustainability – Wege zum nachhaltigen Markenerfolg“ von GS1 Germany.

Auf die Bedeutung glaubwürdiger, sichtbarer und schneller Informationen am Produkt verweist eine zum Jahresanfang veröffentlichte Studie der Forschungs- und Beratungsgesellschaft imug für den Lebensmittelhändler Rewe. Schudak dazu: „Nachhaltigkeit ist nicht mehr das 80er Jahre Öko-Image, das kauft man nicht mehr, um die Welt zu retten.“ Es gelte, den Egoisten im Verbraucher anzusprechen, der sich mit nachhaltigen Produkten selbst etwas Gutes tun wolle. So würden regionale Lebensmittel mit Frische und Biolebensmittel mit Gesundheit in Verbindung gebracht.

Neben der Information auf dem Produkt seien weitere Dokumentationen sinnvoll – etwa auf einer per QR-Code mit dem Produkt verbundenen Website. Schudak: „Auch wenn es gar nicht gelesen wird, das schafft einfach Grundvertrauen.“

Trend zur „Lebensgesellschaft“

Für eine Transparenz, die Verbrauchern eigene Entscheidungen ermöglicht, lädierte der Chairman der BetterLivingGroup, Max Thinius. „Jeder Mensch möchte das entscheiden, was er für richtig hält, nicht was irgendjemand ihm sagt“, so Thinius, der einen Cultural Shift hin zu mehr Nachhaltigkeit diagnostizierte. Der Trend gehe hin zu einer „Lebensgesellschaft“ Konsumenten achteten auf Produkten, die ihnen selbst und auch anderen ein gutes Leben ermöglichen.

Kritisch äußerte sich Thinius zur Wirkung von Labeln: So hätten etwa die Anbieter von Bioprodukten entsprechende Label von ihrer Startseite genommen, weil Verbraucher den Eindruck hätten: „Das könnte die Hälfte kosten, wenn es nicht ‚bio‘ wäre.“ Label und nachhaltige Produktbeschreibungen seien aber im Hintergrund durchaus wichtig, interessierte Kunden würden im Internet recherchieren und dann darauf stoßen, so Thinius.

Ökomarketing braucht Zeit

Nach Überzeugung von Wolfgang Feiter, Marketing-Leiter in der Werner & Mertz Gruppe, funktionieren Produktlabel nicht, weil sie zu kompliziert sind. „Vertrauen kann man nicht durch Werbegelder erzwingen“, sagte Feiter. Unternehmen brauchten eine über die Jahre konsequent gelebte Wertehaltung. Beim Marketing müsse zudem die Tonalität stimmen. „Ökomarketing ist Fairness“, so Feiter, „und Fairness ist nicht immer laut und bunt“.

Unterstützung erhielt er von Ulrich Walter, dem Gründer und Geschäftsführer der Ulrich Walter GmbH mit der Marke „Lebensbaum“, der sagte: „Wenn man authentisch ist, hat man Erfolg.“ Walter weiter: „Das ist eine Frage, die von außen beantwortet wird.“ Ein Unternehmen werde nicht nur über seine Produkte wahrgenommen, sondern auch über die Art und Weise, wie es Probleme löse, so der mittelständische Unternehmer. Nachhaltigkeit müsse als integrierte Aufgabe im Management verankert werden. Dazu gehöre etwa, strategische Lieferanten zu qualifizieren oder die eigenen Mitarbeiter zu beteiligen. „Wir verzichten auf große spektakuläre Maßnahmen, die man gut im Marketing verkaufen kann, sondern für uns ist das ein Puzzlesystem mit vielen kleinen Teilchen“, sagte Walter.

Auf der Tagung wurde das Online-Nachschlagewerk „Nachhaltigkeit von Produkten richtig bewerben – ein Leitfaden von A bis Z“ vorgestellt. Es bietet Kommunikatoren einführende Informationen und Detailwissen zur produktbezogenen Nachhaltigkeitskommunikation. Mehr dazu lesen Sie >> hier auf CSR NEWS.


Werden Sie Mitglied im UVG e.V. und gestalten Sie den Nachhaltigkeitsdialog mit. > Die Infos
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner