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Weltwasserbericht: Der unstillbare Durst der Welt

In den zurückliegenden zehn Jahren sollte sich die weltweite Situation der Versorgung mit sauberem Wasser deutlich verbessern, so lautete die Absicht der UN-Dekade „Water for Life“. Die endete am 22. März zeitgleich mit der Veröffentlichung des aktuellen Weltwasserberichts. Doch der zeichnet ein eher trübes Bild. Noch immer haben 750 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und statt weniger, werden es in den nächsten Jahren noch mehr sein. Schon bis 2020 wird ihr Anteil auf schätzungsweise 900 Millionen ansteigen. Hinzu kommen rund 2,5 Milliarden Menschen, denen keine sanitären Anlagen zur Verfügung stehen. Und die Nachfrage nach Wasser wird weiter steigen.

Bonn/Berlin (csr-news) > In den zurückliegenden zehn Jahren sollte sich die weltweite Situation der Versorgung mit sauberem Wasser deutlich verbessern, so lautete die Absicht der UN-Dekade „Water for Life“. Die endete am 22. März zeitgleich mit der Veröffentlichung des aktuellen Weltwasserberichts. Doch der zeichnet ein eher trübes Bild. Noch immer haben 750 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und statt weniger, werden es in den nächsten Jahren noch mehr sein. Schon bis 2020 wird ihr Anteil auf schätzungsweise 900 Millionen ansteigen. Hinzu kommen rund 2,5 Milliarden Menschen, denen keine sanitären Anlagen zur Verfügung stehen. Und die Nachfrage nach Wasser wird weiter steigen.

Wasser ist unverzichtbar für eine nachhaltige Entwicklung“, heißt es im neuen Weltwasserbericht, „Wasserressourcen und die von ihnen bereit gestellten Dienstleistungen sind Voraussetzung von Armutsbekämpfung, Wirtschaftswachstum und ökologischer Nachhaltigkeit“. Tatsächlich aber würde in vielen Regionen der Welt Wasser nicht nachhaltig genug bewirtschaftet. Mit dem Ergebnis, dass die Qualität und die Verfügbarkeit von Wasser beeinträchtigt ist. Weil aber die Nachfrage nach Süßwasser stetig steigt, werden die Probleme signifikant zunehmen, werden nicht Angebot und Nachfrage in ein Gleichgewicht gebracht. Globalisierung des Handels, durch veränderte Ernährungsgewohnheiten und durch steigenden Konsum. Bis zum Jahr 2050 wird die globale Nachfrage nach Wasser voraussichtlich um 55 Prozent steigen. Verantwortlich dafür ist vor allem der industrielle Sektor und die Landwirtschaft. „Konkurrierende Nachfrage aus verschiedenen Sektoren führt zu schwierigen Zuteilungsentscheidungen“, heißt es im Weltwasserbericht. „Gerade Sektoren, die wie die Nahrungsmittelproduktion und der Energiesektor für eine nachhaltige Entwicklung entscheidend sind, werden unter Einschränkungen leiden“. Der globale Wettbewerb ums Wasser wird zunehmen, so die Schlussfolgerung. Mit erheblichen Auswirkungen auf die natürlichen Ressourcen. Schon heute sind geschätzte 20 Prozent der Grundwasservorräte übernutzt.

Infografik "Hunger und Klimawandel"

Quelle: Brot für Welt Report „Die Welt im Wasserstress“ 

Unangemessene landwirtschaftliche Praktiken, Waldrodungen und die Umweltverschmutzung im Allgemeinen, erschweren den Ökosystem die weitere Bereitstellung von sauberem Wasser. Weil diese Probleme am stärksten in den Schwellen- und Entwicklungsländern auftauchen werden, in denen die Wasserversorgung schon jetzt problematisch ist, müsse der Umgang und die Nutzung von Wasser effizienter werden. Die Naturschutzorganisation WWF warnt sogar, die Wasserkrise könne zur globalen Katastrophe werden. Obwohl Wasser scheinbar unbegrenzt vorhanden scheint, immerhin sind rund 70 Prozent der Erde mit Wasser bedeckt, sind dennoch gerade drei Prozent davon trinkbares Süßwasser. Laut WWF gingen in den vergangenen 100 Jahren allerdings weltweit über 50 Prozent der Flusssysteme, Moore und Seen verloren. Das ist mehr als in jedem anderen natürlichen Lebensraum. Im Weltwasserbericht fordern die Autoren aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft deshalb auch wirksame Strategien zur globalen Wasserbewirtschaftung. Die UNESCO setzt sich deshalb dafür ein, dass die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen als Ziel in die Post-2015-Entwicklungsagenda aufgenommen wird, die im September verabschiedet werden soll. Vor allem soll in den Schwellen- und Entwicklungsländern eine bessere Wasserversorgung sichergestellt werden, um die dortige Gesundheit der Bevölkerung und die Lebensqualität zu verbessern.

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Quelle: Weltwasserbericht

Der diesjährige Weltwasserbericht informiert auf 140 Seiten über die wichtigsten Daten und Indikatoren zu globalen Wasserressourcen. Parallel erscheint ein Band mit zahlreichen Fallbeispielen, die erklären, warum Wasser entscheidend für nachhaltige Entwicklung ist.

Außerdem hat die Hilfsorganisation Brot für Welt den Report „Die Welt im Wasserstress“ veröffentlicht, der aufzeigt, wie untrennbar die Wasserversorgung und der Kampf gegen den Hunger miteinander verbunden sind.

 


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