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Soziale und ökologische Nachhaltigkeit deutscher Supermärkte

Ohne ein entsprechendes Angebot des Lebensmitteleinzelhandels ist es für Konsumenten nur schwer möglich Nachhaltigkeit und Fairness beim Einkauf zu berücksichtigen. Zwölf der bekanntesten Lebensmittelmärkte hat die Organisation „Rank a brand“ für ihr diesjähriges Supermarkt-Ranking unter die Lupe genommen. Wie halten es die Märkte mit dem Klima- und Umweltschutz und welches Angebot fair produzierter Waren finden sich in ihren Regalen? Einige Anbieter haben sich gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Köln (csr-news) > Ohne ein entsprechendes Angebot des Lebensmitteleinzelhandels ist es für Konsumenten nur schwer möglich Nachhaltigkeit und Fairness beim Einkauf zu berücksichtigen. Zwölf der bekanntesten Lebensmittelmärkte hat die Organisation „Rank a brand“ für ihr diesjähriges Supermarkt-Ranking unter die Lupe genommen. Wie halten es die Märkte mit dem Klima- und Umweltschutz und welches Angebot fair produzierter Waren finden sich in ihren Regalen? Einige Anbieter haben sich gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Die untersuchten Supermarktketten haben am deutschen Lebensmitteleinzelhandel, gemessen an den Umsätzen, einen Marktanteil von 85 Prozent. Ihr Umgang mit Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung ist also von großer Bedeutung. Doch trotz teilweise beachtlicher wirtschaftlicher Kennzahlen, haben einige Anbieter bei Themen wie Klima- und Umweltschutz und einem Warenangebot fairer Produkte noch Nachholbedarf. Im aktuellen Supermarkt-Ranking hat Rewe als Vollsortimenter die Nase vorn. Bei den Discountern liegt die Rewe-Marke Penny vor der Konkurrenz. Gegenüber dem Wettbewerb sticht die Rewe-Group deutlich heraus. Real, Kaufland, Edeka und Kaisers liegen deutlich dahinter. Noch deutlicher wird der Abstand bei den Discountern. Netto, Lidl und die Aldi-Märkte haben das Nachsehen. Insgesamt führen allerdings mit Alnatura und Bio Company zwei Biomärkte das Ranking an.

Supermarkt-ranking-2014

Aus insgesamt 29 einzelnen Kriterien setzt sich die Gesamtbeurteilung zusammen. „Rank a brand“ setzt dabei vor allem auf öffentlich zugängliche Informationen wie Nachhaltigkeitsberichte. Hinzu kommen Angaben wichtiger Akteure wie Transfair oder dem Roundtable of Sustainable Palm Oil. Die Ergebnisse werden den Unternehmen zur Kommentierung zugesandt. Davon haben in diesem Jahr allerdings nur Alnatura und Rewe Gebrauch gemacht. Fraglich welche Rückschlüsse sich daraus ziehen lassen. Nach Einschätzung von „Rank a brand“ haben jedoch auch die meisten Nachhaltigkeitsberichte deutlich Luft nach oben. Auch in diesem Punkt fällt die Rewe-Gruppe positiv auf. „Im Vergleich zu allen anderen untersuchten Unternehmen zeigt die Rewe Gruppe für ihre Märkte Rewe und Penny am deutlichsten auf, welche Maßnahmen zu den jeweiligen Nachhaltigkeitsthemen umgesetzt werden, welche Ziele für die Zukunft formuliert wurden und was die aktuellen Kennzahlen in den einzelnen Themenbereichen sind“, so das Fazit der Untersuchung. Die Berichte von Alnatura, Real und Kaufland hätten sich inzwischen klar verbessert, während Alsi und Lidl noch eher zurückhaltend über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten berichten. Deutlich wird der Nachbesserungsbedarf vor allem beim Tierschutz, dem Thema nachhaltiges Palmöl und dem Warenangebot aus fairem Handel. Beispielsweise kann beim Tierschutz keiner der konventionellen Supermärkte vollständig überzeugen. Am umfassendsten sind die Maßnahmen beim Fisch, aber wenn es um artgerechte Tierhaltung von Nutztieren geht, erreicht kein Anbieter mehr als der Gesetzgeber fordert. Auch Soja und Palmöl aus zertifiziertem Anbau sind Themen, denen die notwendige Transparenz fehlt. Rewe und Kaufland nutzen bei ihren Eigenmarken hauptsächlich nachhaltiges Palmöl und wollen in diesem Bereich eine hundertprozentige Abdeckung. Aber nur Rewe und Edeka treffen Aussagen darüber, wie sie sich den Bezug nachhaltiger Ware vorstellen. Ein Schattendasein führt weiterhin der Bereich fairer Handel. Vor allem gegenüber den Niederlanden, dem Heimatmarkt von „Rank a Brand“, wird die geringer Auskunftsfreudigkeit der Unternehmen kritisiert. Und im Non-Food-Bereich setzt sich die mangelnde Auskunftsfreudigkeit fort. „Zwar berichtet eine Vielzahl der untersuchten Unternehmen ihre Mitgliedschaft in der Business Social Compliance Initiative (BSCI), darüber hinaus werden aber kaum konkrete Angaben dazu gemacht, inwiefern die Unternehmen menschenwürdige Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern bereits durchsetzen“, lautet das Fazit der Untersuchung. Dabei gehören einige der untersuchten Unternehmen auch zu den bedeutendsten Textilherstellern in Deutschland.

 

 


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