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Equity: Eine Bank verleiht der Bildung Flügel

„Wings To Fly“ heißt das Bildungsprogramm der größten kenianischen Bank, der Equity Bank Group, und ihrer Stiftung. Durch ein vorbildliches Stiftungsmanagement und die Präsenz in allen Landesteilen gelingt es der Stiftung, für ihre Bildungsaktivitäten Unterstützer aus aller Welt zu finden.

Nairobi (csr-news) – „Wings To Fly“ heißt das Bildungsprogramm der größten kenianischen Bank, der Equity Bank Group, und ihrer Stiftung. Durch ein vorbildliches Stiftungsmanagement und die Präsenz in allen Landesteilen gelingt es der Stiftung, für ihre Bildungsaktivitäten Unterstützer aus aller Welt zu finden.

Die Geschichte der Bank ist ungewöhnlich: 1984 wurde sie durch den Staat als Baugesellschaft gegründet, noch heute prägt ein Haus das Logo der Gruppe. Zehn Jahre später war die Equity Building Society pleite. Aus der Baugesellschaft wurde eine Microfinanzbank – und die startete mit dem Motto „banking the unbankable“ sehr erfolgreich durch. Die Idee: Während andere Banken für die Kontoeröffnung eine Mindesteinlage forderten und damit Einkommensschwache ausschlossen, kann bei der Equity Bank jeder ein Konto eröffnen, der ein Ausweisdokument besitzt. Mit acht Millionen Kontobesitzern ist das Unternehmen heute die nach Kunden – nicht nach Kapitaleinlagen – größte Bank Afrikas. Mit der 2008 gegründeten Equity Group Foundation widmet sie sich insbesondere den Problemen armer Bevölkerungsgruppen – und hier speziell der Bildung.

Chancen für junge Talente

„Wings To Fly“ ist auf eine der größten Herausforderungen für einkommensschwache Familien in Kenia ausgerichtet: Der Besuch der ersten acht Schulklassen, der Primary School, ist frei. Wer danach die Secondary School besuchen und das Abitur erreichen will, muss Schulgeld zahlen. Viele Familien scheitern daran, hoch begabte junge Talente bleiben chancenlos.

2010 vereinbarte die Equity Group Foundation mit ihrem Partner MasterCard, bis zum Jahr 2015 insgesamt 5.000 Stipendien für den Besuch einer Secondary School auszugeben. Das umfassende Programm schließt nicht nur die Zahlung des Schulgeldes ein, sondern zugleich die Kosten für Bücher und Schuluniform sowie ein Taschengeld.

Erfolgreiches Management

Die Stiftung nutzt regionale Strukturen der Bank und kann ihre Programme damit gut vernetzt und kosteneffizient durchführen. Neben den 50 Stiftungsangestellten unterstützen Mitarbeiter der Equity Bank die Stiftungsarbeit und die lokalen Bankfilialen stellen Sachleistungen wie Räume oder Logistik zur Verfügung. Das mache die Stiftung für weitere Partner interessant, berichtet deren Bildungsmanagerin Ivy Mwai. Der britische DFID, USAID und die deutsche KfW kamen als Unterstützer des „Wings To Fly“-Programms hinzu. Haje Schütte, Direktor des KfW-Büros in Nairobi, sieht darin ein „hervorragendes und hoch relevantes Programm“. Die Equity Group Foundation sei „eine sehr leistungsfähige Institution“ mit der „Fähigkeit, in großen Kontexten zu denken“, so Schütte weiter.

Mit den zusätzlichen Partnern konnte das Bildungsprogramm ausgeweitet werden: Nun sollen 10.000 Stipendien bis 2015 vergeben werden, 8.200 sind bereits ausgereicht. Die Auswahl der Stipendiaten leisten in allen Landesteilen ansässige District Scholarship Selection Boards, die aus Vertreter der jeweiligen Region gebildet werden. Neben der schulischen Leistung der Bewerber zählt der Grad der Bedürftigkeit als Auswahlkriterium; Waisen und Flüchtlingskinder werden bevorzugt. Die Relevanz von „Wings To Fly“ spiegelt sich in der Anzahl der Bewerbungen: Allein in diesem Jahr waren es 14.000.

Bildung im Kerngeschäft

Ein Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt auf der Finanzbildung. Mit dem – ebenfalls von MasterCard unterstützten – „Financial Literacy Program“ wurden über eine Million Kenianer erreicht. „Gerade für Menschen am unteren Rand der Gesellschaft ist es wichtig, ihre Finanzgeschäfte gut überlegt zu tätigen“, sagt Kevin Doyle, Programmdesigner der Equity Group Foundation. Viele Kenianer glaubten, ohne Anzug keine Bank betreten zu dürfen. Das 2010 begonnene Programm ist inzwischen abgeschlossen.

Bildungsthemen spielen auch im unmittelbaren Bankgeschäft eine Rolle, etwa bei der Entwicklung eines neuen Micropayment-Dienstes. Damit greift die Equity Bank den sehr erfolgreichen Konkurrenten M-PESA des Telekommunikationsunternehmens Safaricom an. Equity will Geldtransfers via Mobiltelefon günstiger und zugleich verbunden mit einem Bankkonto anbieten. Und angesichts der zunehmenden Verbreitung von Smartphones soll das „Equity Nation“ genannte Programm eine Lernumgebung für Finanzthemen beinhalten – und so dem Kunden einen besonderen Mehrwert schaffen.

Das „Wings To Fly“-Programm >> im Internet

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